Dewa Budjana -
Zentuary Der balinesische Gitarrist Dewa Budjana ist bereits eine Ikone in seiner Heimat im Bereich des Jazzrock. Und durch seine zahlreichen Veröffentlichungen hat er sich mittlerweile auch einen Namen in allen anderen Teilen unseres Globus gemacht. Das führte auch dazu, dass er bei seiner neuesten Produktion, die den Titel „Zentuary“ trägt, namhafte Gastmusiker wie Bassist Tony Levin, Gitarrist Guthrie Govan und Gary Husband (Schlagzeug und Keyboard) für sich gewinnen konnte. Daneben hat auch noch das tschechische Symphonieorchester bei zwei Stücken mitgewirkt. |
||||
CD
1 beginnt mit dem ethnischen „Dancing Tears“, das über 9:12 Minuten
eine asiatische Atmosphäre mit jazzigen Elementen verbindet. Nachdem gut
eine Minute Worldmusic geboten wurde, entwickelt sich das Stück zu einem
hervorragenden Jazzrocktrack, der die ethnischen Elemente perfekt
einbindet. In
Stücken wie „Solas PM“ zeigt sich die Klasse Budjana’s der
wunderbare Melodien mit langen Soli verbindet. So sorgt beispielsweise
Danny Markovich am Saxophon für eine ganz besondere Note, denn er liefert
ein hinreißendes Solo im zweiten Teil des Stückes. In „Lake
Takengon“ verbindet Budjana dann erneut Jazzrock mit Worldmusic in einer
sehr ansprechenden Art und Weise. Im
fast neunminütigen „Suniakala“ kommt dann erstmals das tschechische
Symphonieorchester zum Einsatz. Budjana erzeugt hier eine ruhige, fast
ambiente Stimmungslage. Sehr gut kommt hier auch Tony Levins Bassspiel rüber.
Daneben gibt es noch proggige Gitarrenparts zu bewundern. Ein echtes
Highlight des Albums. In „Dear Yulman“ beweist Dewa Budjana welch Könner
er an der Gitarre ist. Vor allem ab Minute Vier gehört ihm die Bühne und
er zelebriert seine akzentuierte Spielweise aufs Eindrucksvollste. Beim
letzten Track der ersten CD, „Rerengat Langit (Crack In The Sky)“
kommt dann wieder eine Spur Worldmusic ins Spiel. Das liegt vor allem an
dem zauberhaften Flötenspiel von Saat Syah und den zart gesungenen
Passagen von Risa Saraswati. Eine wunderschöne, verträumte
Jazzrocknummer, die im letzten Drittel noch mit einem Pianosolo aufwartet. CD
2 beginnt dann mit dem sehr schönen, melodiösen „Pancaroba“, das
sich im weiteren Verlauf steigert und recht rockig sowie teilweise proggig
daherkommt. In „Manhattan Temple“ setzt dann mit Tim Garland ein
weiterer Saxophonist ein Ausrufezeichen. Und auch Gary Husband fegt wieder
beeindruckend über die Tasten seines Keyboards, als wollte er einen
Geschwindigkeitsrekord aufstellen. „Uncle Jack“ bietet dann Freejazz
bei dem sich Jack Dejohnette am Piano austobt. Da liegt wohl Nahe, woher
der Tracktitel abgeleitet ist. Den Abschluss bildet dann das 2:51minütige
Titelstück, bei dem das tschechische Symphonieorchester ein weiteres mal
zu hören ist. Das wirkt wie ein symphonischer Soundtrack an dessen Ende
Dewa Budjana mit seiner E-Gitarre einen Kontrapunkt setzt. Die
DoppelCD kommt in einem sechsseitigen Papersleeve daher. Was besonders
positiv auffällt, ist, dass die einzelnen CDs noch einmal in
Papierschutzhüllen verpackt sind, was vor Kratzern schützt. Ansonsten
bietet das Innenleben einige Fotos und Texte. Daneben erscheint das Album
noch als 3LP-Set auf 180 Gramm Vinyl. Nicht
erst mit dieser Veröffentlichung zeigt der balinesische Musiker Dewa
Budjana das er zur Elite des Jazzrocks gehört. Er unterstreicht dies aber
mit „Zentuary“ noch einmal eindrücklich. Stephan Schelle, Dezember 2016 |
||||