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Devon
Allman – The Blues Summit Der Musiker Devon Allman veröffentlicht seit gut 20 Jahren Platten. Der Sohn von Gregg Allman (von der Allman Brothers Band) ist stetig auf der Suche nach neuen musikalischen Herausforderungen und hat so nicht nur Soloalben, sondern auch Alben mit Honeytribe, mit der Southern-Rock-Supergruppe Royal Southern Brotherhood sowie mit der Allman Betts Band eingespielt. Am 28.07.2025 ist sein neuestes Album unter dem Titel „The Blues Summit“ herausgekommen. |
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Sein
neues Projekt „The Blues Summit“ ist wieder einmal ein
Gemeinschaftswerk, bei dem das Devon Allman Project durch Größen wie
Christone „Kingfish“ Ingram, Larry McCray, Jimmy Hall, Sierra Green
und Robert Randolph ergänzt wird. Doch dieses Mal zeigt Allman die als
Musiker nicht alltägliche Bereitschaft, das Rampenlicht mit anderen zu
teilen. Er stellt seine Mitmusiker auf dieser Session nicht nur vor. Bei
etwa der Hälfte der zehn Titel lässt er sie die Hauptrolle spielen. Da
es sich bei den meisten seiner Gäste um bekannte Bluesmusiker handelt,
ist dies eines der bluesigsten Alben seiner Karriere geworden. Wie der
Titel „The Blues Summit“ schon sagt: Hier handelt es sich um ein
Blues-Gipfeltreffen. Zehn Songs finden sich
auf der CD, die in einem sechsseitigen Papersleeve verpackt ist. Bei
diesen Stücken agiert Devon Allman zum einen als Bandleader, zum anderen
aber auch als Teamplayer, der den anderen Musikern genug Raum zur
Entfaltung gibt. Das Album startet mit
der herrlichen Bluesnummer „Runners In The Night“, bei der Christone
„Kingfish” Ingram den Lead-Gitarrenpart übernommen hat. Der Song, der
von Devon gesungen wird, hat einen tollen Groove und geht sofort ins Ohr.
Eine Bläsersektion sorgt darüber hinaus für einen großen
Volumenumfang. Im folgenden Song
„Blues Is A Feelin’“ drückt Jimmy Hall dem Stück mit seinem
eindringlichen Gesang und kraftvollem Mundharmonika-Spiel seinen Stempel
auf. Der Song besitzt einen stampfenden Rhythmus, der von den Gitarren und
vom Schlagzeug nach vorn getrieben wird. Die Mundharmonikaeinschübe sind
dabei das Salz in der Suppe. Der Song „Peace To The
World“ bei dem Robert Randolph seine Pedal-Steel Gitarre erklingen lässt
ist eine Bluesnummer, die vom Gospel geprägt ist. Die Bläser sorgen auch
hier wieder für mehr Volumen. „Real Love“ ist eine
Soul-Ballade im klassischen Stil, die von Allman geschrieben wurde.
Streicherartige Klänge und vor allem die aus New Orleans stammende Sängerin
Sierra Green (ihr Gesang geht direkt unter die Haut) bestimmen diesen
sanften und eindringlichen Song. Eine tolle Soulnummer, die schnell ins
Ohr geht. Mit einem groovend/rockenden „After You“, bei dem Devon
wieder den Gesang übernommen hat, geht es dann weiter. Auch herrlicher
Satzgesang ist in diesem Song auszumachen. Mit „Gettin’ Greasy
With It“ kommt dann eine Nummer, die aus der Feder von Larry McCray
stammt. Das ist ein funkiges, teils jazziges, von Bläsern durchsetztes
Instrumental, das den Hörer innerlich nach Memphis versetzt. Kein Wunder,
denn hier sind die berühmten Memphis Horns zu hören, die bei insgesamt
drei Songs mit dabei sind. Mit „Wang Dang
Doodle“ findet sich dann eine lockere Interpretation des
Willie-Dixon-Klassikers auf dem Album. Bei dem leicht souligen „Hands
And Knees“ ist der aus Arkansas stammende Larry McCray am Mikrofon und
an der Leadgitarre zu hören. Sein Gitarrenspiel geht stilistisch in
Richtung des Altmeisters B.B. King. Auch in diesem Stück sorgen die
Memphis Horns für einen höheren Volumenumfang, was den Song erheblich
bereichert. Jimi Hendrix’
„Little Wing“ ist ein Stück, das sich schon so mancher Musiker
vorgenommen hat. Nun also auch Devon Allman. Er hat aber gegenüber der
vertrauten Struktur des Songs einige fette Rhythmusgitarren dort hinzufügt,
wo man sie am wenigsten erwartet und haucht dem Evergreen somit neues
Leben ein und macht es zu seinem eigenen Ding. Das Album endet dann mit
dem instrumentalen, stimmungsvollen „Midnight Lake Erie“ bei dem Devon
die Leadgitarre spielt und sich dann zum Ende doch noch mal ganz entfalten
kann. „The Blues Summit“
von Devon Allman ist ein stimmungsvolles und abwechslungsreiches Album,
bei dem sich der Sänger und Gitarrist nicht in den Vordergrund spielt,
sondern auch seinen Mitstreitern Spielräume zur Entfaltung lässt. Und
doch klingt das Album wie aus einem Guss. Ein sehr schönes Teil. Stephan Schelle, August 2025 |
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