Derek Sherinian – Molecular Heinosity

Derek Sherinian – Molecular Heinosity
insideout / spv (2009)
(9 Stücke, 39:43 Minuten Spielzeit)

Derek Sherinian ist ein Keyboarder, der in der Rockszene bereits auf eine Zusammenarbeit mit Genregrößen wie Kiss, Alice Cooper und Billy Idol zurückblicken kann. Darüber hinaus war er fünf Jahre Mitglied der Progmetal Band schlechthin. Gemeint ist hier natürlich die Band Dream Theater. Aber nicht nur in Bands ist er tätig, auch Solo hat er bereits seit 2001 einige Alben veröffentlicht. Im März 2009 erscheint mit dem Titel „Molecular Heinosity“ sein mittlerweile sechstes Solowerk.


Wer nun ein reines Elektronikalbum von einem hauptberuflichen Keyboarder erwartet, der liegt falsch. Vielmehr zeigt schon das Linup der CD, bestehend aus Derek Sherinian (Keyboards), Zakk Wylde (Gesang), Tony Franklin (bundlosen Bass), Virgil Donati (Schlagzeug) und Brian Tichy (Schlagzeug, Gitarre) dass es auf „Molecular Heinosity“ recht rockig zu Werke geht.

Acht der neun Stücke sind Instrumentaltracks, nur beim letzten Stück singt Zakk Wylde. Obwohl in „Wings Of Insanity“ die E-Gitarre so losheult, als würde eine verfremdete Stimme im Hintergrund singen, ist in dem Stück kein Sänger am Werk. Auch wenn die CD neun Tracks enthält, so sind die ersten drei Tracks doch miteinander verbunden und verschmelzen es zu einer Einheit, was dieses Stück zu einem Monumentalwerk werden lässt. Kraftvolle Gitarrenriffs und eine recht proggig gespielte E-Gitarre eröffnen den ersten Track des Albums. Das sphärische „Ascension“ mit einer verspielt wirkenden Gitarreneinlage bereitet dann auf den nächsten Teil mit dem Titel „Primal Eleven“ vor. Diese ersten drei Tracks bieten Progmetal der eingängigeren und verspielten Art. Ab Stück Nummer 4 („Wings Of Insanity“) zieht der Härtegrad aber deutlich an.

Auf der Scheibe geht sehr metalmäßig zur Sache, außerdem sind die Stücke durch viele Breaks auch recht progressiv durchsetzt. Mir geht es über weite Strecken etwas zu heftig und hektisch zur Sache. Eine reine Wohltat ist da das balladeske „The Lone Spaniard“, das einen Ruhepol im massiven Metalgewitter der Scheibe darstellt und Ohren sowie Puls wieder runter kommen lässt.

Recht ungewöhnlich ist „Molecular Intro“, das zunächst sehr elektronische Drones parat hält und mit seiner gut einen Minute Spielzeit nur eine Überbrückung zum Titelstück darstellt. Das knallt dann wieder metallisch und mit reichlich Gefrickel aus den Boxen.

Den Endpunkt setzt dann „So Far Gone“, das einzig gesungene Stück des Albums. Zakk Wylde, der schon bei Black Label Siciety und Ozzy Osbourne gesungen hat, übernimmt bei diesem Stück das Mikro. Apropos Ozzy Osbourne, wo wir gerade schon mal bei ihm sind ist auffällig, dass die Art von Zakk’s Gesang sehr stark an diesen charismatischen Sänger erinnert. Der Song fetzt außerdem durch seine streckenweise schnellen und harten Riffs ordentlich ab.

Insgesamt ist „Molecular Heinosaty“ eine durchwachsene Scheibe, die mir an einigen Stellen zu hektisch ist. Lichtblicke sind das sehr schöne „The Lone Spaniard“ und der Song „So Far Gone“, die aus dem Gesamtwerk herausstechen. Wer Progmetal mag, der sollte die CD mal per Hörprobe antesten.

Stephan Schelle, März 2009

   

CD-Kritiken-Menue