Deep Imagination – The Children Of The Moon
BSC Music / Prudence (2023)
(7 Stücke, 41:21 Minuten Spielzeit)

Deep Imagination ist das Soloprojekt von Thorsten Sudler-Mainz. Es hat sich von der ersten Veröffentlichung „Scapes“ aus dem Jahr 2005, bei dem es eher elektronisch zuging, zu einem Rockprojekt entwickelt. Im Jahr 2020 erschien das letzte Deep Imagination-Album unter dem Titel „My Silent Celebration“, bei dem Thorsten erstmals wieder musikalischen Kontakt zu Achim von Raesfeld knüpfte, der auf dem Song „Coming From The Cold“ Gitarre spielte.


Diese Zusammenarbeit mit Achim, mit dem Thorsten in den 80’er Jahren eine Gothic Band zusammen hatte, beflügelte Beide und so reifte in Thorsten der Wunsch, ein atmosphärisches Dark Wave-Gothic Album zu produzieren, bei dem auch Achim mit von der Partie sein sollte. Und das ist Throsten, der wieder alle Stücke komponiert hat, perfekt gelungen, denn er verbindet Dark Wave und Gothic-Elemente mit seinem charakteristischen Electronic-Ambient-Sound. Das Ergebnis ist das Album „The Children Of The Moon“, das am 19.05.2023 als Download sowie in einer auf 100 Stück limitierten CD-Version herausgekommen ist.

Während Thorsten singt, Keyboards, E- und Akustikgitarre sowie Percussion spielt und die Programmierung übernommen hat, agiert Achim von Raesfeld an elektrischer und Akustikgitarre und fügt sich als natürlicher musikalischer Partner in die Arrangements ein. Das gemeinsame Gitarrenspiel der Beiden wird wieder verschmolzen. Neben Thorsten, der dieses Mal den Hauptgesang übernommen hat und dessen ruhige, etwas dunkle Stimme gut zu den Songs passt, unterstützen ihn noch seine Partnerin Ann Kareen Mainz bei allen und Oda Hensel-Reiter bei einem Stück am Mikro.

Das Thema Mond zieht sich durch die Stücke und ziert auch das wunderbare Albumcover. Sieben düster-romantische Songs mit Laufzeiten von 3:56 bis 9:16 Minuten Spielzeit finden sich auf „The Children Of The Moon“.

Perkussion und leicht Westernartige Klänge leiten in den 4:49minütigen Opener „Make The Moon Appear“ ein, der aber nach wenigen Momenten in Richtung Dark Wave/Gothic abbiegt. Das ist sehr atmosphärisch angelegt. Thorsten zeigt hier schon seinen sehr unaufgeregten Gesangsstil, der sehr gut zur Musik passt. Dieser Track hat was Hymnisches und unterstreicht das Covermotiv musikalisch perfekt.

Orchestral, wie bei einem Soundtrack, startet dann das 4:59minütige „Catching The Shadow“. Thorsten übernimmt die Stimmung des Openers und fügt neben Dark Wave und Gothic auch noch eine Prise Psychedelicrock hinzu und verziert das Ganze mit leichtem Westernflair. Im letzten Drittel kommt dann noch ein schöner Sequenzerrhythmus hinzu. Es öffnen sich bei diesem Stück förmlich die Weiten Amerikas vor dem geistigen Auge.

Sehr eingängig und melodisch zeigt sich dann das 3:56minütige „The Silence Of Winterland“, das Radioqualitäten besitzt und sich im Ohr festsetzt. In diesem Song umtanzen sich die Stimmen von Ann Kareen und Thorsten. Perkussiv/rockig geht es dann mit dem 5:10minütigen „No Words To Say“ weiter, das auch einige sakrale und nach einer Westernszenerie klingende Parts enthält.

Perkussion und herrlich atmosphärische Gitarren sorgen im 4:32minütigen „Find Your Own Way“ für eine wohlig/düstere Stimmung. Dies wird dann durch den sanften, intimen Gesang von Thorsten untermauert. Im Refrain, den er zusammen mit seine Frau Ann Kareen und Oda Hensel-Reiter singt kommt gar eine leichte Spur Pink Floyd auf.

Mit 9:16 Minuten ist „Beyond The Rising Sun“ der längste Track des Albums. In den ersten Momenten werden atmosphärische Sounds geboten, die aber schnell in einen rhythmischen Part übergehen. Der Track zieht in teils stoischen, hypnotischen Bahnen dahin. Den Abschluss bildet dann das sanft-verträumte, 8:26minütige „The Magic Moon“.

Thorsten Sudler-Mainz hat es auf dem sechsten Album seines Soloprojektes Deep Imagination geschafft, Dark Wave, Gothic und ambiente Elektronikmusik mit Westernsound und auch Psychedelicrock perfekt zu verbinden. „The Children Of The Moon“ ist ein sehr stimmiges Album geworden, das schnell fesselt. Das Covermotiv wurde bestens ausgewählt, da es hervorragend zur Musik passt

Stephan Schelle, Mai 2023

   

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