Death Of Giants
- Ventesorg Der aus Oslo stammende Sänger, Komponist und Multiinstrumentalist Morten Søbyskogens ist seit 2005 der Sänger und Hauptkomponist der Heavy-Progressive-Metal-Band Frail Grounds und hat seitdem auch an anderen musikalischen Projekten mitgewirkt. Death Of Giants ist sein neuestes Projekt bei dem er dunklere musikalische Gefilde erkunden wollte, um eine emotionale Reise zu erzählen, und er fand, dass Doom Metal der perfekte atmosphärische Rahmen dafür ist. Allerdings entstand das Album aufgrund eines traurigen Anlasses, dem Tod seiner Ehefrau. |
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Morten
Søbyskogens Projekt Death of Giants, das
Einflüsse aus seinen brutalen Erfahrungen sowie aus Gothic-, Funeral- und
melancholischem Doom-Metal verarbeitet, veröffentlicht am 12. Mai 2023
sein extrem kraftvolles und atmosphärisches Debütalbum „Ventesorg“
zu Ehren seiner verstorbenen Frau. Die Kombination dieser Einflüsse
schafft eine besondere Mischung aus Melancholie, Schwere und Dynamik, die
zeigt, wie es ist, mit dem erwarteten Tod eines geliebten Menschen zu
leben. Morten
Søbyskogens Frau Sandra verstarb 2018 im Alter von 31 Jahren an
Hirnkrebs. Als Tribut an ihr Andenken und als eine Möglichkeit, mit
seiner Trauer umzugehen, begann Morten die Songs zu schreiben, die nun das
Debütalbum von Death of Giants, „Ventesorg“ (Vorweggenommene Trauer),
bilden. Dieses Konzeptalbum ist auf einer halbchronologischen Erzählung
aufgebaut, von der Krebsdiagnose bis zu ihrem tragischen Tod. Der Titel
des Albums beschreibt genau, was das Album durch seine melancholische
Gothic-Doom-Atmosphäre porträtiert: Es vermittelt die Reise einer
Fernbeziehung zwischen Österreich und Norwegen, die Verbundenheit zweier
Familien, eine vom überwältigenden Schatten des Krebses überschattete
Hochzeit und das unvermeidliche Ende 3,5 Jahre später. Morten
Søbyskogen erklärt: „‘Ventesorg’
ist zweifellos das persönlichste Album, das ich je geschrieben habe, und
es war für mich sehr wichtig, jeden Aspekt richtig zu gestalten. Es ist
extrem schwierig, die Reise und all die Emotionen zu beschreiben, die ich
in den Jahren zwischen Sandras Hirnkrebsdiagnose und ihrem Tod im Mai 2018
erlebt habe. Ich wollte dies durch die Musik selbst vermitteln, begleitet
von Texten, die brutal ehrlich und persönlich sind. Ich glaube, dass
diese Ehrlichkeit die Zuhörer auf ihre eigene Art und Weise treffen wird,
denn Trauer und Verlust ist etwas, das wir alle im Leben erfahren haben
oder erfahren werden.“ Sechs
Stücke enthält das Album, deren Laufzeiten zwischen 1:15 und 11:13
Minuten variieren. Gestartet
wird mit dem 1:15minütigen „Premnition“, das sich als Intro für das
Album darstellt. Elektronische Sounds und eine melancholische Pianomelodie
bestimmen hier das Bild. Mortens Gesang ist hier ebenfalls sehr intim und
melancholisch angelegt und man merkt ihm den Verlust schon an. Danach
geht es mit heftigen Riffs, druckvollem Schlagzeug und melodischen Piano
und Keyboards in den ersten Song „Was It All A Dream“, bei dem sich
Morten in einigen Momenten doomartig den Schmerz von der Seele schreit
bzw. die Urgewallt der Krebserkrankung und den unweigerlichen Tod brutal
darstellt. Als Gegenpol präsentieren sich die herrlichen Melodien. Das
ist kraftvoll und hoch melodisch. Mit
einer sanften Melodie beginnt dann das nächste Stück, das 7:34minütige
„A Sense Of Urgency“, das nach wenigen Momenten dann aber in den
Metalmodus schaltet um darauf in eine sehr ruhige Passage überzugehen,
die nach Progmetal klingt. Nach etwas mehr als einer Minute wird es dann
wieder heftiger und so wechseln sich die melodisch, eindringlichen Parts
mit den heftigen metallischen ab. Mit
Streichersounds startet dann das 6:06minütige „Distance“ recht
orchestral und melancholisch. Das dauert aber nur eine halbe Minute und
Morten schlägt wieder härtere Töne an. Zunächst wird ein Text in erzählerischer
Weise gesprochen um dann in heftigen Doomgesang zu wechseln. Auch hier
kann man körperlich seinen Schmerz heraushören. Das geht direkt unter
die Haut. Leicht
progmetallisch zeigt sich das 7:20minütige „Only The Good Die Young“.
Und mit dem 11:13minütigen Longtrack „Das Ende ist da“ endet das
Album. Es beginnt mit zarten, sanften klängen von Piano bzw. Keyboard und
Gitarre um nach anderthalb Minuten wieder in den Metalmodus zu schalten. Während
alle Texte und das Meiste in diesem Longtrack in Englisch gesungen wird,
brüllt Morten zum Ende hin ein „Ich vermisse dich“ auf
Deutsch raus. Das geht echt unter die Haut. Es ist zu hoffen, dass er sich
mit diesem grandiosen Album den Schmerz aus der Selle gesungen hat und nun
befreiter mit dem Verlust umgehen kann. Auch
wenn es ein trauriger Anlass für dieses Album war, so hat Morten Søbyskogen
doch ein eindrucksvolles Werk geschaffen, das voller Kraft und herrlicher
Melodien steckt. Die Mischung aus normalem und doomartigen Gesang ist
dabei perfekt gelungen. Stephan Schelle, Juni 2023 |
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