Deafening Opera - Driftwood
Eigenvertrieb (2021)

(8 Stücke, 36:57 Minuten Spielzeit)

Nach dem 2018’er Album „Let Silence Fall“ aus dem Jahr 2018 erschien am 17. August 2021 der vierte Longplayer der Münchener Rockband Deafening Opera. Er trägt den Titel „Driftwood“, ist allerdings mit knapp 37 Minuten Spielzeit das kürzeste Album der Band. Die Band hat für dieses Album die akustische Richtung eingeschlagen und interpretiert ein paar ältere sowie neue Stücke quasi unplugged.


Das Band-LineUp ist bis auf die vakante Keyboardposition unverändert geblieben und besteht aus Moritz Frey (vorher Kunkel) (Gitarren, Piano, Backgroundgesang), Christian Eckstein (Bass, Backgroundgesang), Thomas Moser (Gitarren), Konrad Diesch (vormals Gonschorek) (Schlagzeug) und Adrian Daleore (Gesang). Als Gastmusiker sind noch Alexandra Stovall (Gesang auf „Farewell Kiss“) und Tilman Eispert (Percussion und Streicher bei „Murghab Morning“) mit dabei.

„As Night And Day Collide“ und „Man And Machine“ vom letzten Album „Let Silence Fall“ und „25.000 Miles“ vom 2013’er Album „Blueprint“ sind Akustikversionen von bereits veröffentlichten Stücken. „Outlaw Feline“, „Little Stone“ und „Farewell Kiss“ sind neue Stücke, wobei letzterer ein sehr alter bislang unveröffentlichter Song ist.

Los geht es mit dem nur 1:31minütigen „Murghab Morning“, das von Akustikgitarrenklängen und Percussion bestimmt wird. Ab der Hälfte kommen dann noch herrliche Streichersounds auf. Das Ganze wirkt wie eine Ouvertüre und geht durch ein Pianomotiv direkt nahtlos in das zweite, 5:58minütige Stück „25.000 Miles“ über. Die fette Rocknummer zeigt sich hier im akustischen Gewand und auch Adrian nimmt sich gesanglich etwas zurück und passt sich dieser ruhigeren Variante an. Das steht dem Song aber gut zu Gesicht, da hier eine intimere Stimmung erzeugt wird.

Der nächste Song trägt den Titel „Snowman’s Meadow“ und kommt mit einem recht funkigen Rhythmus rüber. Akustikgitarre und Percussion weben dabei ein filigran und teils vertrackt angelegtes Geflecht. Auch werden jazzige mit progressiven Elementen miteinander verbunden. Das 4:51minütige „Outlaw Feline“ ist das nächste neue Stück. Das klingt durch die Akustik- und die E-Gitarre wie aus dem Westen der USA und besitzt einen Shuffle-Rhythmus. In diesem Stück vereinen Deafening Opera Country, Shuffle und Prog in einer Art und Weise, die einfach Spaß macht.

Das 3:38minütige „As Night And Day Collide“ ist eine Akustikversion des 2018’er Stückes. Der im Original von der Gitarre eröffnende Part wurde leicht umarrangiert, wird hier vom Piano übernommen und sorgt sofort für eine andere, wieder sehr intime Stimmung. Beide Varianten sind sehr balladesk angelegt und haben ihren besonderen Reiz.

„Farewll Kiss“ ist ein weiterer neuer Song. Auch hier beginnt die Band mit einer herrlichen Akustikgitarrenpassage, die später in eine Art Hillbilly-Stil gespielt wird. Das 5:32minütige Stück ist eine sehr verträumte Nummer, bei der sich die beiden Gesangsstimmen von Alexandra Stovall und Adrian Daleore sehr gut ergänzen.

Von den Synthiesounds entschlackt zeigt sich der zweite Song, „Man And Machine“, der im Original auf dem 2018’er Album „Let Silence Fall“ zu finden ist. Der im Original sehr druckvoll ausgerichtete Song kommt hier atmosphärischer rüber. Mit dem neuen Song „Little Stone“ endet dann das Album. Akustikgitarren und Adrians Gesang sind hier die Zutaten für diesen letzten Track.

Die deutsche Rockband Deafening Opere hat sich für ihr viertes Album in ein akustisches Gewand gekleidet und neben einigen neuen Songs auch ein paar ältere Stücke interpretiert. Auch in dieser Form machen Deafening Opera eine gute Figur. Schade, dass das Album so kurz geraten ist.

Stephan Schelle, August 2021

   

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