Dead Bees In Bourbon - Crystals
Echozone / BOB-Media (2025)

(11 Stücke, 45:31 Minuten Spielzeit)

Die Band Dead Bees In Bourbon, bestehend aus Yen Anetzberger - (Gesang), Arndt Bander (Gitarre), Ingo Hannen (Bass, Synthesizer) und Ben Overmann (Schlagzeug), veröffentlichen nach ihrer EP „Shots ‘N“ ihr erstes Album unter dem Titel „Crystals“. Musikalisch bewegt sich das Quartett in der Schnittmenge aus Post-Punk, Gothic- und Indierock.


Das Album ist am 10.10.2025 herausgekommen. Mir lag die CD-Version vor, die in einem Jewelcase mit zwölfseitigem Booklet herausgekommen ist.

Etwas düster zeigt sich zunächst der Anfang des Openers „Quit Pulse“. Doch nach wenigen Momenten gesellt sich ein druckvolles Schlagzeug hinzu. Und nach nicht ganz einer Minute setzt dann Yens Gesang ein und es wir rockig. Der Song verströmt eine ungeheuere Faszination, der dann nach etwa zwei Minuten in einen Indierock-Part übergeht. Ein fesselnder Beginn, der auch durch Yens Stimme, den eingestreuten Effekten sowie dem Dynamikwechsel (zwischen sanft und voluminös) getragen wird.

„Weight Of You“ geht dann gleich im Rockmodus los. Ein sehr eingängiger Song, der im Refrain durch Chorgesang an Volumen gewinnt. Der Rhythmus von „Pleasures“ erinnerte mich zunächst spontan an INXS’ „Need You Tonight“. Doch das ändert sich rasch. Elektronische Klänge mischen sich mit dem Schlagzeug und dann wechselt das Ganze in einen kraftvollen Rockmodus, der so gar nichts mit INXS zutun hat.

„Rooftops Of Zion“ haut ebenfalls in die rockige Kerbe. Danach wird es mit „Song From The Abyss“ recht atmosphärisch und ruhiger. Am Ende des Songs knallt es dann aber wieder.

Fast schon Electropop wird dann in „On Your Own“ geboten. Zumindest beginnt der Song in dieser Spielart. Nach wenigen Momenten tritt dann aber wieder die rockige Seite der Band zu Tage. Rock mit Electropop wird im weiteren Verlauf gemischt um so etwas Neues zu kreieren.

Mit einem Pianomotiv startet die Band dann in den nächsten Song „Awakening“. Nach nicht ganz einer Minute kommen dann aber eine sägende Gitarre und Schlagwerk auf und Yen interpretiert einen Text in einer Art Sprechgesang. Die Pianopassage wechselt sich dann im Verlauf mit den rockigen Momenten ab. Das Stück sticht aus den anderen Songs deutlich heraus.

Es folgen weitere knackige Rocksongs, wobei „Fire“ das durch seine elektronischen Einschübe noch einmal einen besonderen Akzent setzt.

Mit „Crystals“ legt die Band Dead Bees In Bourbon ein beachtliches Debüt hin. Darauf vermischt sie verschiedene Stile, legt aber immer Wert auf Melodien. Das hat Esprit.

Stephan Schelle, Oktober 2025

   

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