[de:ad:cibel] - Globalized

[de:ad:cibel] - Globalized
Echozone / BOB-Media (2013)
(13 Stücke, 63:04 Minuten Spielzeit)

Hinter dem ungewöhnlichen Namen [de:ad:cibel] verbergen sich die beiden deutschen Musiker Daniel Galda und Armin Küster. Im Herbst 2013 erschien unter dem Titel „Globalized“ das zweite Album des Electro-Industrial-Duos. Erneut beweisen Komponist und Produktions-Mastermind Armin sowie Sänger / Texter Daniel, dass elektronischer Industrial-EBM auch fernab kreischender Cyber-Electro-Pfade sowohl tanztauglich sein kann, als auch zum klassischen Musikhören geeignet ist. So verspricht es der Pressetext.


Die CD bietet dreizehn Stück die sich recht abwechslungs- und variantenreich präsentieren, dabei aber eine durchgängig düstere Atmosphäre verströmen. Das zeigt sich auch gleich schon im atmosphärisch dichten, aber immer melodiösen Opener „Transnational Network“.

„Disconnected Child“ wartet mit geschickt in das elektronische Fundament eingebundenem akustischen Gitarrenspiel auf, „Fuzzy Pictures“ erinnert an beste Frontline Assambly Sequenzer-Orgien und die Midtempo Nummer „My Whole Life Is An Error Message“ zieht mit wahrlich fesselndem Ohrwurm-Refrain den Zuhörer unweigerlich in seinen Bann.

„Vanitas“ wartet mit treibenden Sequenzen auf, zu denen einige Synthiesounds durch den Raum peitschen und Armin mit tiefster Stimme seinen Text singt. Das ist tanzbar, fesselnd und düster zugleich. Während Armin seine Texte vorwiegend in englischer Sprache singt, wird das Stück „Stimulation“ auf Deutsch dargeboten. Herausgekommen ist eine stampfende Electronummer, die durchaus an Depeche Mode erinnert und doch sehr eigenständig ist.

Das Titelstück hat eine ausgefeilte Rhythmik, die von den beiden aus den Boxen gejagt wird. Das klingt nach fetten Trommeln und passt ganz hervorragend zu dem Song, der so eine treibende, jagende Atmosphäre bekommt. „Solar Plexus“ wirkt dagegen wie eine Industrial Nummer eines Alphaville-Stückes. Und doch hinkt dieser Vergleich ein wenig. Das soll aber zeigen, welch Abwechslungsreichtum die beiden auf ihrem neuen Album bieten.

Das schwierige zweite Album scheint für [de:ad:cibel] kein Problem gewesen zu sein, denn die Songs kommen sehr variantenreich herüber. Darüber hinaus bestechen sie durch ihre Melodik und Tanzbarkeit. Auch die soundtechnische Produktion ist sehr gut gelungen, kommen die Stücke doch äußerst druckvoll und transparent rüber.

Stephan Schelle, Januar 2014

   

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