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Dawnation –
… Well For The Past Die aus Neubrandenburg stammende Band Dawnation hat gut drei Jahre gebraucht um für ihr Debütalbum „The Mad Behind“ einen Nachfolger zu veröffentlichen. Gerade rechtzeitig zu ihrem Auftritt beim 2023’er Artrockfestival in Reichenbach erschien das neue Werk mit dem Titel „... Well For The Past“. Zum Vorgänger hat sich im LineUp lediglich die Position des Schlagzeugers verändert. Hinter den Schlagfellen sitzt nun Damian Krebs. Ansonsten gehören weiterhin zur Band Christopf Piel (Gitarren, Backgroundgesang), Jan Mecklenburg (Gesang), Bert Wenndorff (Keyboards, Backgroundgesang) und Robert Reich (Bass). |
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Mir
lag zur Besprechung die CD-Version vor, die in einem vierseitigen
Papersleeve mit zwölfseitigem Booklet ausgestattet ist. Sie enthält neun
Stücke mit Laufzeiten von 3:08 bis 6:41 Minuten Spielzeit. Beim
Artrockfestival in Reichenbach legte die Band am 15.04.2023 einen
fulminanten Auftritt aufs Parkett und hatte vier Stücke des brandneuen
Albums im Gepäck. Damit überzeugten sie die Besucher auf ganzer Länge.
Und diesen Spirit vermögen sie auch auf dem neuen Album zu entfalten. Los
geht es mit dem 3:08minütigen Instrumental „Rise“, das sehr ruhig und
verhalten beginnt. Nach wenigen Momenten kommt aber Druck auf und die Band
rockt so richtig los. Das hat was von Hardrock und AOR mit leichtem
Prog-Einschlag und ist eine perfekte Ouvertüre für das Album, das mit
verschiedenen Melodielinien und Rhythmen spielt. Der
erste Song folgt dann mit dem 4:52minütigen „Holes“. Sanfte Pianoklänge,
die auf Flächen liegen, starten in den Song, in den nach wenigen Momenten Jan Mecklenburg
mit seiner sanften Stimme einsetzt. Auch hier zeichnet sich
schnell eine Mischung aus Melodic Rock und Prog heraus. Der Song gewinnt
im Verlauf an Intensität und hat einen eingängigen Refrain, der zum
Mitsingen animiert. Wäre das Album schon länger auf dem Markt, dann wären
die Besucher beim Artrockfestival sicherlich hier schon textlich
eingestiegen. Pulsierende,
elektronische Sounds starten dann das 6:12minütige „Twisted“, das
hier wesentlich proggiger als der Beginn rüberkommt. Dieser Song verortet
sich dann in bester Neoprog-Manier. Das folgende „Between“ hat die
Band komponiert, als sie Corona getroffen hat und Liveauftritte für sie
und andere Bands ins Wasser fielen. Der vierminütige Song hat etwas
sanftes, melancholisches, besitzt Popfeeling und geht direkt unter die
Haut. Leichten
Genesis-Touch entwickelt zu Beginn das 6:41minütige „Worthless“, das
dann aber in andere melodische Art-/Progrock Gefilde wechselt. Zum Ende
hin kommt ein Gitarrensolo auf das ein wenig an die deutschen Nautilus
erinnert. Mit verzerrten WahWah-Gitarren und knackigen
Hard-/Krautrock-Gitarren glänzt dann das 5:12minütige „Deception“. Das
vierminütige „Time“ hat wieder einiges an Melodic Rock zu bieten und
gehört für mich zu den Highlights des Albums. Und mit dem folgenden
4:52minütigen „Fly“ haben sie dann gleich einen geheimen Hit auf dem
Album, der für Gänsehaut sorgt. Vor allem die wunderbaren Gitarrensounds
und der eingängige Refrain machen aus dem Song einen Überflieger. Mit
dem 6:21minütigen „Fall“ endet dann das Album recht proggig. Mit
der deutschen Band Dawnation ist ein neuer Stern am
Prog-/Artrock-Firmament erschienen. Zusätzlich verzieren die Musiker ihre
Musik noch mit einer gehörigen Portion Melodic Rock, was eine
unglaubliche Faszination auslöst. Und dass hier Könner ihres Metiers am
Werk sind, davon konnte man sich am 15.04.2023 beim Artrockfestival in
Reichenbach überzeugen. Das Album und die Band sind eine absolute
Empfehlung. Stephan Schelle, Mai 2023 |
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