David Bowie – Space Oddity „40th Anniversary Edition“

David Bowie – Space Oddity „40th Anniversary Edition“
EMI (1969 / 2009)
(24 Stücke, 109:43 Minuten Spielzeit)

Mitte der 60’er nahm der bis heute zu Weltruhm erlangte David Bowie seine Musikkarriere auf. Im Jahr 1967 erschien sein Debütalbum, bei dem er zunächst den Fokus auf Folksongs und Balladen legte. Das Album war nicht sonderlich erfolgreich, so dass er beim folgenden Album „Space Oddity“ im Jahr 1969 stilistisch weitere Komponenten ins Spiel brachte. Zwar enthält das Album auch weiterhin Songs mit Folkeinschlag, doch ist es vor allem der Titeltrack, der Bowies zukünftige Ausrichtung vorwegnimmt.


Im Oktober 2009 veröffentlicht EMI zum 40jährigen Jubiläum das remasterte Album in einer „40th Anniversary Edition“, die neben den Originalaufnahmen eine weitere CD bereit hält, auf der 15 Bonusstücke enthalten sind.

David war fasziniert von Stanley Kubrick’s Film „2001: Odyssee im Weltraum“, der 1968 in die Kinos kam. Inspiriert von dieser erfolgreichen Weltraumsaga, die Filmgeschichte schrieb, komponierte Bowie seinen Song „Space Oddity“, der nicht nur dem Album seinen Titel verlieh, sondern es auch einleitet. Mit diesem Song erschuf Bowie eine Kultfigur, nämlich Major Tom. Mit dem ungewöhnlichen, psychedelischen Sound, der das Stück bestimmt, startete Bowie seine unglaubliche Karriere. Dieser charakterisierte in der Folge weitere Alben und machte den Bowie-Sound so unverwechselbar.

Sehr schön kann man an diesem Album die Entwicklung Bowie’s erkennen, denn neben dem Titelsong und „Cygnet Committee“, das auch etwas in die neue Richtung weist, gab es Blues orientierte Nummern wie „Unwashed And Somewhat Slightly Dazed“ und Songs in Singer/Songwriter Manier wie „Letter To Hermione“, „An Occasional Dream“ und „God Know’s I’m Good“ die nicht wirklich vom Hocker reißen können und teils doch sehr nach Bob Dylan klingen. Diesen Stil ließ er dann glücklicherweise hinter sich.

Für mich sind neben dem Titelstück vor allem das beatlesk/symphonische „Wild Eyed Boy From Freecloud“ und „Memory Of A Free Festival“ die Highlights des Albums, die auch heute noch voll überzeugen können.

Die BonusCD bietet dann neben einigen alternativen Mixen auch noch bisher unveröffentlichtes Material und ist mit mehr als 63 Minuten prall gefüllt. „London, Bye, Ta-Ta“ klingt für mich wie eine Mixtur aus Beat, frühem Glamrock und „Rocky Horror Picture Show“ und mit „Ragazzo Solo, Ragazza Sola“ findet sich dann auch noch die italienische Variante von „Space Oddity“ auf dem Album. Das Ganze wird in exzellenter Soundqualität geboten.

EMI hat das 69’er Album von David Bowie, dass einen Wendepunkt in seiner Karriere darstellte, zum 40jährigen Jubiläum in ein sehr ansprechendes Kleid gehüllt. Der Sound lässt keine Wünsche übrig und das sechsseitige Digipack wurde noch durch ein 32seitiges Booklet mit ausführlichen Linernotes und zahlreichen Bildern ergänzt. Eine empfehlenswerte Wiederveröffentlichung, auch wenn hier ein Großteil in Singer/Songwriter Manier dargeboten wird.

Stephan Schelle, Oktober 2009

   

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