Daedric -
Mortal Daedric ist ein kreatives Projekt der in Dallas/Fort Worth lebenden Sängerin und Künstlerin Kristyn Hope. Daedric schöpft seine Inspiration aus einer Vielzahl von Quellen, darunter David Bowie, Anthony Green von Circa Survive, Sia und die beliebte Open-World-Rollenspielserie Elder Scrolls, von der der Name Daedric abgeleitet ist. Als Daedric arbeitet Kristyn eng mit den Produzenten Geoff Rockwell und Clay Schroeder zusammen, um eine Mischung aus Retro-Synthesizern mit zeitgenössischem Rock und Metal zu entwickeln und so einen kraftvollen Sound zu schaffen, der ihr ganz eigen ist. |
||||
Egal,
ob Sie ein Elder-Scrolls-Fan oder einfach nur ein Musikliebhaber sind,
Daedric führt Sie auf eine Suche nach dem offensichtlichen Schicksal mit
Musik, die von unerbittlichen Breakdowns über hypnotische Beats und
cineastische Übergänge bis hin zu Gesang reicht, der von ätherisch bis
brutal, wild bis gefühlvoll reicht. Mortal fasst den Zustand des Menschen
in seiner Gesamtheit zusammen. Wir sind unvollkommen, wir sind kurz, aber
wir sind lebenswichtig. Was
einen auf dem Album erwartet, zeigt sich gleich im druckvollen Opener
„Mortal“, das in seinen 2:56 Minuten Spielzeit Metal mit
elektronischen Sounds verbindet und bei dem Growlgesang auf die zarte
Stimme von Kristyn Hope trifft, die aber auch durchaus kraftvoll agiert.
Das übt eine große Faszination aus, auch wenn man nicht unbedingt auf
Growlgesang steht, zieht einen dieser Sound doch tief in seine Mitte. Atmosphärisch
geht es dann zunächst im folgenden Song „Titan“ weiter, der sich im
Verlauf mit Metalrhythmen und elektronischen Harmonien verbindet. Das ist
hochgradig melodisch und Kristyns eindringlicher Gesang schiebt sich förmlich
unter die Haut. Ein klasse Song, der sofort ins Ohr geht. Mit
dem triumphalen Einstieg von „Wretched“ betrat die Band die Szene mit
einer umwerfenden Gesangsleistung von Hope in ihrem verführerischen
Musikvideo zur Debütsingle. Der
Song beginnt zunächst wie ein Electropop-Song, wechselt dann aber schnell
in einen harten Rhythmus, den man von Industrial her kennt. Auch dieser
Song ist sehr eingängig. Die Keyboards klingen dabei an einigen Stellen
wie die von Christian „Flake“ Lorenz von Rammstein. In
„Alchemy“ wird es dann wieder heftig, denn brachiale Gitarrenwände
werden aufgefahren, auf denen sich ein düsterer männlicher Gesang legt,
der später ins doomartige wechselt. Als Gegenpol ist dann wieder Kristyns
Stimme positioniert. Nach diesem heftigen Track kommt dann mit dem 3:25minütigen „Nascent“ eine sehr sanfte, schon fast hymnische Nummer, bei der sich wieder Kristyns Stimme in die Gehörgänge einschmeichelt. Der Refrain ist dann sehr druckvoll und voluminös gehalten, passt aber sehr gut zu der atmosphärischen Stimmung. Zu
Beginn von „Nim“ meint man einen Rammmstein-Song zu hören. Der Track
verbreitet Deutsche Härte mit englischem Gesang. „Sepulchre“, das
ebenfalls als Single ausgekoppelt wurde, verbreitet eine verführerische
und kraftvolle Stimmung zugleich. Die Keyboards haben hier etwas von
Depeche Mode & Co. „Dawnbreaker“ wandelt dann wieder im
Industrial-Gewässer mit Metaleinschüben. Das druckvolle „Only“ und
das atmosphärisch/elektronische „Coldharbour“ beenden dann das Album. Mit
„Mortal“ ist der amerikanischen Sängerin und Künstlerin Kristyn Hope
ein eindruckvolles Album gelungen, das Metal mit elektronischen Elementen
perfekt verbindet. Dabei wechselt die Stimmung zwischen atmosphärischen
bis hin zu recht brutal wirkenden Passagen. Aber genau diese Mischung
macht den Reiz des Albums aus. Man sollte sich auf keinen Fall vom
growligen Opener, der sein ganz besonderes Flair verströmt, abschrecken
lassen. Stephan Schelle, September 2023 |
||||