Cyril -
Paralyzed Drei Jahre nach ihrer Gründung präsentierte die deutsche Band um Multiinstrumentalist Marek Arnold (Seven Steps To The Green Door, Toxic Smile, Flaming Row, UPF) und Sänger Larry B (Toxic Smile) im Jahr 2010 ihr Debütalbum „Gone Through Years“. Genau so lange haben sie sich nun für den Nachfolger Zeit gelassen. Am 27.05.2016 erschien ihr zweiter Longplayer unter dem Titel „Paralyzed“. |
||||
Sieben
Songs, darunter zwei um die acht Minuten und weitere zwei Longtracks mit
über zehn Minuten Spielzeit finden sich auf dem Album, das mit dem
7:49minütigen „Scarlet Walking“ beginnt. Ein sehr schönes Pianointro
startet in diesen sanft dahinfließenden, verträumten Song. Vor allem die
Gitarren sorgen hier für Wohlklang. Auch der mehrstimmige Gesang geht
richtig unter die Haut. Danach geht es dann in Richtung Melodicrock.
Durchzogen wird der Song – wie auch die anderen Stücke – von
herrlichen Instrumentalpassagen. Die Band spielt hier mit dynamischen und
sanften Elementen. Auch
der gut fünfminütige Titeltrack zeigt sich von einer melodischen und
sanften Seite. Ein sehr eingängiger Song, bei dem nach einem Gitarrensolo
dann ein an Manfred Mann erinnerndes Keyboardsolo von Marek Arnold zu
Buche schlägt. Mit dem 10:22minütigen „Remember Me“ schließt sich
dann der erste Longtrack an, der nach einem kurzen Oldfieldschen Beginn
druckvoll weitergeht und schnell in eine herrliche Passage übergeht, die
von der Klarinette bestimmt wird. Das gibt dem Song die besondere Würze,
bevor es dann wieder rockiger zur Sache geht. Cyril treffen hier genau das
richtige Maß. Im weiteren Verlauf kommen gar Jazzrock artige Momente auf
und wie es sich für einen guten Longtrack gehört, wechseln Cyril die
Struktur und den Rhythmus. Ein sehr schöner Track. Mediterran
wird es durch das eingangs gespielte anderthalbminütige
Akustikgitarrensolo in „Rainbow“. Der Song entwickelt sich aber mit
Einsatz des Gesangs zum schwächsten des Albums, da hier für meinen
Geschmack zu seichte Pfade beschritten werden. Der Song klingt
streckenweise wie eine Latin-Popnummer. Dem
steht dann aber mit „Faded Snapshot“ ein herrlicher Neoprog-Song
entgegen. Luftig locker und doch hochgradig fesselnd zieht dieser Song
durch den Äther. Die Band garniert dies mit sanften Hardrockgitarren.
Auch in diesem 8:21minütigen Stück gibt es einige Breaks und Wechsel,
die dem Song gut zu Gesicht stehen. Hinreißend ist das Klarinettensolo
von Marek Arnold. Das 3:19 Minuten kurze „Pearl Of Thunder“
schmeichelt sich mit einer herrlichen Melodie in die Gehörgänge ein. Den
Abschluss bildet dann der 18:20minütige Longtrack „Secret Place Part
One“. Das hauptsächlich instrumentale Stück beginnt recht ethnisch und
mit einigen ambienten Klängen. Dann setzen Bass und Viola ein und
schieben eine Melodie direkt unter die Haut. Der Spannungsbogen wird so
stetig angehoben. In diesem Song kommen nochmal alle Instrumente vor und
setzten so Akzente. Ein Highlight des Albums. Das
Album erscheint im sechsseitigen Digipack mit einem sechsseitigen Booklet
in dem die Songtexte abgedruckt sind. Konnte
schon das Debüt von Cyril überzeugen, so setzt das Sextett mit
„Paralyzed“ noch mal Einen oben drauf. Ein klasse Album das ich sehr
empfehlen kann. Stephan Schelle, Juni 2016 |
||||