Crossfade - White On Blue
spv (2004)

Und wieder eine neue schwedische Melodic-Rock-Band, die mir da in den Player fliegt. Crossfade ist ein Projekt von gestandenen Musikern, die sich hier zusammengefunden haben. Alle haben bereits jahrelange Musikbusinesserfahrungen gemacht und das hört man ihrer Musik auch an, denn die Produktion ist klanglich perfekt und durchgestylt.

Die Band besteht aus Göran Edman (Gesang), Per Lindvall (Schlagzeug und Perkussion), Sven Lindvall (Bass), Pablo Cepeda (Kongas und Bongos), Lars Hallbäck (Gitarren), Richard Stenström (Keyboards) und Nina Inhammar (Backgroundsängerin). Die einzelnen Musiker haben schon mit Abba-Musikern, A-ha, Yngwie Malmsteen oder Karmakanic zusammengearbeitet, um nur einige zu nennen. Außerdem wurden sie noch von vier Musikern an Blasinstrumenten unterstützt, was dem Sound noch mehr Volumen verleiht.
 

 
 

Lars und Richard begannen bereits 1999 zusammen Songs zu schreiben. Später kam dann der Sänger Göran hinzu und dieses Trio komponierte die Stücke, die auf der vorliegenden 56minütigen Debüt-CD zu hören sind. Auf insgesamt zehn Songs breiten sie einen Stilmix aus, der schwer zu beschreiben ist, denn die unterschiedlichsten Stilelemente und klanglichen Anleihen werden hier zu einem neuen Paket geschnürt.

Die CD startet mit dem mehr als siebenminütigen Opener „The Day The Music Died“. Zu Beginn meint man durch den Einsatz der Perkussion nach Indien versetzt zu sein, doch schnell entwickelt sich mit Einsatz der Akustikgitarren ein mitreißender Song in der Tradition von 80’er Jahre Acts wie Toto. Für mich stellt dieser Song auch gleich das Highlight der CD dar. Dieser Titel hat absolute Chartqualität.

Bei den weiteren Stücken konnte sich die Band leider nicht so recht entscheiden, ob sie nun eher den Rocksektor oder die Popmusikliebhaber bedienen wollen. Das liegt zum einen an den Melodien und zum anderen am Gesang von Göran - der in einigen Stücken zeigt, was in ihm steckt - und seinen Mitstreitern. Mal klingt Göran richtig rockig, dann wieder sehr einfühlsam, manchmal aber auch nach einer Kopie von George Michael. So zeigen die Stücke unterschiedliche Anleihen, die in Richtung Toto, Chicago, Eagles, Foreigner, Hall & Oates gehen, dann wieder nach George Michael und Take That (was den Satzgesang betrifft) klingen.

In Track Nummer vier „Flying“ wird es dann durch die Gitarren recht funky um im nächsten Track „A Deeper Shade Of Love“ dann in eine Ballade überzugehen. Track Nummer sieben „Loving Eyes“ ist dann wieder eines dieser Highlights der CD, weil hier alles stimmt. Ein sehr getragener Track im Westcoast Stil, hier lassen die Eagles grüßen.

Wer auf melodische Pop- und Rocksongs im Stile der Endsiebziger bzw. Anfang der 80’er steht, der wird auch an dieser CD gefallen finden. Vor allem der Opener ist ein klasse Song, den man schnell verinnerlicht hat. Mein Tipp: Jungs, bringt den unbedingt als Singleauskopplung heraus. Weitere Anspieltipps: „Loving Eyes“ und „You“.

Stephan Schelle, 2004

 
   

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