Creedence
Clearweater Revival – At The Royal Albert Hall Die US-amerikanische Band Creedence Clearwater Revival, kurz CCR, gab am 14. und 15.04.1970 Konzerte in der Royal Albert Hall, in London. Seit Jahrzehnten kursieren unter den Fans von Creedence Clearwater Revival Gerüchte über einen lange Zeit verschollenen Mitschnitt ihrer legendären Show von 1970 in der Londoner Royal Albert Hall. Jetzt bestätigt Craft Recordings, dass die Gerüchte tatsächlich wahr sind. Am 16.09.2022 erscheint nun das Konzert in verschiedenen Formaten. |
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Nachdem
die Original-Mehrspurbänder etwa 50 Jahre lang lagerten, wurden sie von
dem mit dem GRAMMY® Award ausgezeichneten Produzententeam Giles Martin
und Sam Okell sorgfältig restauriert und abgemischt. Die beiden betreuten
bereits unzählige gefeierte Projekte gemeinsam, darunter The Beatles
„Love“, die Jubiläumsausgaben zum 50-jährigen Bestehen von „Abbey
Road“ und „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ sowie die Aufnahmen für Peter
Jacksons „The Beatles: Get Back“. Die
LP wurde von dem gefeierten Tontechniker Miles Showell in den Abbey Road
Studios gemastert, wobei die Half-Speed-Technologie für ein hochwertiges
Hörerlebnis eingesetzt wurde. Als Creedence Clearwater Revival am 14. April
1970 - nur wenige Tage nach der Bekanntgabe der Auflösung der Beatles -
die Bühne der Royal Albert Hall betraten, war die kalifornische Gruppe
wohl gerade eine der populärsten Bands der Welt geworden. Im Vorfeld des
Auftritts hatten CCR ein beispielloses „magisches Jahr“ erlebt, wie
Jeff Bridges im Film erzählt. „In nur zwölf Monaten hatte die Band fünf
Top-10-Singles und drei Top-10-Alben („Bayou Country“, „Green
River“, „Willy and the Poor Boys“) in den amerikanischen Charts
platziert und damit die Beatles übertroffen. Sie traten in der legendären
Ed Sullivan Show auf und spielten vor über einer Million Menschen in ganz
Amerika, einschließlich der Hunderttausende, die sich in Woodstock
versammelt hatten. In
der Tat durchdrang der Südstaaten-Swamp-Rock-Sound der Band während des
gesamten Jahres 1969 die weltweiten Radiowellen. Singles wie „Proud
Mary“, „Green River“, „Fortunate Son“ und „Down on the
Corner“ waren in ganz Europa, Nordamerika, Asien und Australien in den
Top Ten, während „Bad Moon Rising“ im Vereinigten Königreich und
Neuseeland auf Platz 1 landete. Aber CCR waren mehr als nur ein
kommerzieller Erfolg. Ende 1969, so Bridges, „galt John Fogerty als
einer der politisch bedeutendsten Songwriter Amerikas“, nachdem er in
„Fortunate Son“ die Klassenverhältnisse inmitten des Vietnamkriegs
scharf kommentierte. Die Kritiker schenkten CCR große Aufmerksamkeit, und
der Rolling Stone erklärte sie zur „besten amerikanischen Band“. Zu
Beginn des neuen Jahrzehnts spielten Creedence ein triumphales Konzert in
ihrer Heimatstadt im Oakland Coliseum. Weniger als vier Monate später, im
April, begab sich die vierköpfige Band auf ihre erste Europatournee -
eine Tournee mit acht Konzerten, die sie unter anderem nach Holland,
Deutschland, Frankreich und Dänemark führte. Die
Band betrachtete ihre beiden ausverkauften Shows in London als eine Art
Test, um den Erfolg ihrer Europatournee zu messen. CCR eröffneten den
ersten Abend mit „Born on the Bayou“ und spielten ein energiegeladenes
Set mit zwölf Songs. „Was Creedence von vielen ihrer Zeitgenossen
unterschied, war ihre Fähigkeit, den Sound ihrer Platten sowie die ursprüngliche
Erregung und Freude an ihren Konzerten auf der Bühne zu produzieren, die
aus ihrer Liebe zur Live-Performance resultierte“, erklärt Bridges. Als
sie die Show mit „Keep on Chooglin’„ beendeten, wurde die Band vom
Publikum mit 15-minütigen Standing Ovations gefeiert. Am nächsten Tag
erhielten sie begeisterte Kritiken von renommierten Publikationen wie der
Times und dem NME, deren Autor kühn erklärte: „Creedence Clearwater
Revival hat zweifelsfrei bewiesen, dass sie nach mehr als meiner Meinung
die größte Rock’n’Roll-Band der Welt ist. In ihren fähigen Händen
ist der wahre Geist der Rockmusik nicht nur lebendig und gut, sondern er
tritt auch wie ein Maultier.“ Während ihres zwei Nächte dauernden
Auftritts in dem berühmten Veranstaltungsort traten CCR nicht nur in die
Fußstapfen von Bands wie den Rolling Stones, Led Zeppelin, Jimi Hendrix
und den Beatles, sondern bewiesen, dass sie ihnen ebenbürtig waren. „CCR
At The Royal Albert Hall“ zeigt die Band auf dem Höhepunkt ihrer
Karriere in der renommiertesten und begehrtesten Halle Londons. Auf dem
Album sind John Fogerty, Tom Fogerty, Doug Clifford und Stu Cook zu hören,
mit klassischen Hits wie „Fortunate Son“, „Proud Mary“ und „Bad
Moon Rising“. Ein weiteres Zeichen der Zeit war, dass Auftritte von
Bands - im Vergleich zu Heute - noch recht kurz ausfielen. Und so ist das
Album auch gerade mal eine dreiviertel Stunde lang. Das
Dutzend Songs bewegt sich in Spielzeiten von 2:11 bis 8:37 Minuten Länge.
Während die meisten Songs um die zwei bis dreieinhalb Minuten dauern,
spielten CCR zum Konzertauftakt eine fünfminütige, kraftvolle Version
von „Born On The Bayou“. Hier zeigt sich schon, dass die Jungs sehr
gut eingespielt waren. Neben diesem Opener zählen „Fortunate Son“,
„Midnight Special“, „Bad Moon Rising“, „Proud Mary“ sowie das
auf übe acht Minuten ausufernde „Keep On Chooglin“ zu den Highlights
des Konzertmitschnittes. Vor allem der Abschlusstitel „Keep On
Chooglin“ ist von treibenden Soli durchzogen. Zwar
ist das komplette Konzert in Stereo und der Klang ordentlich, allerdings
klingt das Ganze - aufgrund des Alters - ein wenig stumpf. Das macht aber
die Qualität der live dargebotenen Songs locker wett. „At The Royal
Albert Hall“ ist ein musikalisches Zeitdokument, das auch heute noch
richtig Spaß macht. Stephan Schelle, September 2022 |
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