Chris Farlowe – Glory Bound

Chris Farlowe – Glory Bound
Mig / made in germany music (2000 / 2013)
(14 Stücke, 59:23 Minuten Spielzeit)

Erst im Februar dieses Jahres hatte das Label mig ein Album von Chris Farlowe unter dem Titel „As Time Goes By“ veröffentlicht, da schieben sie Ende Mai mit „Glory Bound“ gleich eine weitere Wiederveröffentlichung hinterher. Waren es auf „As Time Goes By“ Jazz-Klassiker, die Farlowe interpretierte, so finden sich auf „Glory Bound“, das erstmals im Jahr 2000 auf den Markt kam, sehr schöne Bluesrocknummern.


Mickey Moody (Whitesnake) und Mick Green (The Pirates) haben ihren Beitrag in Sachen Gitarre beigesteuert, sowie Paul Jones (Blues Band) mit der Harmonika und Steve Simpson (Roger Chapman) an der Geige. „Glory Bound“ führt uns auf eine Reise feinsten Blues Rock, inkl. des von Mike D’Abo speziell für Chris geschriebenen Titelsongs, der schon in den 60ern den Titel „Handbags And Gladbags“ für Chris geschrieben hat. Das Rückgrat der Musik bildet der langjährige und treue Weggefährte Norman Beaker (Gitarre) mit seiner Band bestehend aus John Price (Bass), Dave Baldwin (Keyboards), Dave Lewis (Saxophon) und Lenni (Saxophon).

Schon im Opener „Wide Open“ wird deutlich, dass sich Chris Farlowe mit seinen Songs nicht hinter Szenegrößen verstecken muss. Recht ethnisch fängt der Song mit Streichern an, die einen arabischen Touch aufweisen. Doch sobald Chris zu singen beginnt, macht sich eine herrliche Bluesrockatmosphäre bereit, die an eine sanfte Version von Joe Cocker erinnert. Schon dieser erste Song bohrt sich in die Gehörgänge ein. Eine Spur souliger Rhythmus fügt sich ins folgende „Blues As Blues Can Get“ ein.

Auch die weiteren Stücke sind hochgradig melodiös, werden aber ganz klar von Chris’ Stimme dominiert die sich immer sehr angenehm in die Gehörgänge schiebt. Vorwiegend sind es Midtemponummern oder Balladen wie das Titelstück, die Chris Farlowe und Band hier zum Besten geben. Sie verbreiten eine ganz eigene Faszination.

Neben dem Dutzend Songs vom 2000’er Album bietet die CD noch mit „Feel The Power Of Love“ und der Liveaufnahme von „Handbags And Gladbags“ zwei Bonustitel.

„Glory Bound“ ist ein sehr schönes Bluesrockalbum, das sich vor Größen wie Joe Cocker & Co. nicht verstecken muss. Vor allem die Melodien und Chris’ markante Stimme sind es, die fesseln. Eine sehr gelungene Wiederveröffetnlichung.

Stephan Schelle, Mai 2013

   

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