Brian Robertson – Diamonds And Dirt

Brian Robertson – Diamonds And Dirt
Steamhammer / spv (2011)
(13 Stücke, 59:00 Minuten Spielzeit)

Der aus Schottland stammende Brian Robertson ist kein Neuling in der Musikszene, denn bei er war in der Vergangenheit Gitarrist der Bands Thin Lizzy und Motörhead. „Diamonds And Dirt“ ist sein erstes Soloalbum und das ist einem absoluten Zufall zu verdanken. Eine Plastiktüte voller Musikkassetten (wohlgemerkt: Kassetten!) war die Grundlage für „Diamonds And Dirt“, das am 25. März 2011 über Steamhammer/SPV veröffentlicht wird.


„Ich drückte die Tüte meinem Freund Søren einfach in die Hand und sagte: Wenn du Langeweile hast, kannst du dir das Zeugs ja mal anhören. Es sind ein paar bislang unveröffentlichter Kompositionen von mir drauf.“ Der Schwede Søren Lindberg ist einer der besten Freunde Robertsons und verdingt sich häufig als dessen Fahrer, wenn es darum geht, sein Equipment zu transportieren. „Auf dem Weg zurück nach Skandinavien hatte er in seinem LKW Zeit genug, um sich durch den Berg Kassetten zu kämpfen“, erinnert sich der Schotte, „und als er in Stockholm angekommen war, rief er mich sofort an: ´Brian, auf den Tapes sind einige brillante Stücke. Wir sollten daraus ein Album machen!`“ Die dafür geeigneten Musiker hatte Lindberg bereits im Hinterkopf: Mit Schlagzeuger Ian Haugland (Europe) und Bassist Nalley Påhlsson (Treat) engagierte er zwei der renommiertesten Musiker seines Landes. Als zusätzlicher Vokalist wurde Leif Sundin (Ex- Michael Schenker Group) und die fabelhafte Liny Wood als Chorsängerin verpflichtet.

Es ist schon erstaunlich, was so alles im Verborgenen schlummert. Schon das Titelstück, mit dem die CD eröffnet wird, ist ein treibender Song mit herrlich griffigem Gitarren-Arrangement, einer eingängigen Melodie und stimmigem Gesang, bei dem sich Liny Wood sehr gut zur männlichen Gesangsstimme (ob es hier Brian selbst oder Leif ist, kann ich nicht sagen) einfügt. Und natürlich darf auch ein knackiges Gitarrensoli nicht fehlen.

Bluesig wirkt dagegen das leidenschaftliche „Passion“. Ebenfalls eine mitreißende Nummer, die eine Prise Funk enthält. Und der Bluesanteil ist auch in den folgenden Stücken zu hören. Aber nicht nur Titel aus der Feder von Brian allein (insgesamt fünf Titel) sind auf dem Album zu finden, auch Songs von Phil Lynott aus der Zeit mit Thin Lizzy und von Frankie Miller sind auf dem Album enthalten.

Sehr schön ist auch das zunächst mit Keyboards und dann einer sehr atmosphärischen Gitarre beginnende „Texas Wind“, das nach Mainstream der 80’er / 90’er klingt.

Lange hat es gedauert, bis Brian Robertson sein erstes Soloalbum auf den Markt gebracht hat, es hat sich aber gelohnt. Die Mischung aus Mainstream, Bluesrock, Hardrock und exzellenten Gitarren-Arrangements überzeugt und macht Spaß. Ein schönes Rockalbum.  

Stephan Schelle, März 2011

   

CD-Kritiken-Menue