Breidablik -
Alduorka „Alduorka“ ist das bereits fünfte Album der im norwegischen Bergen beheimateten Band Breidablik. Für mich der erste Kontakt zu der norwegischen Band, die sich im musikalischen Umfeld von progressiver Elektronik und Ambient-Musik bewegt. Zum aktuellen Line-up gehören MortenBirkeland Nielsen an Synthesizern und Gitarren, Håkon Oftung (Jordsjø, Elds Mark, Tusmørke) an der Gitarre und Trond Gjellum (Panzerpappa, Suburban Savages, Electrond und Mythopoeic Mind) am Schlagzeug. Der langjährige Freund von Breidablik, V’ganðr (Helheim, Taake, ex-Aeternus, und viele mehr), hat einen Gastauftritt an der Bassgitarre auf „Alduorka“. |
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Die
Musik von Breidablik ist inspiriert von der elektronischen Musik der
Berliner Schule (z.B. Tangerine Dream, Klaus Schulze, Michael Hoenig),
wenn auch mit einem zeitgenössischen musikalischen Ausdruck. Breidabliks
Musik ist instrumental und basiert hauptsächlich auf analogen
Synthesizern, obwohl auch akustische und elektrische Gitarren sowie Flöten
und Perkussion einen wichtigen Teil der Musik ausmachen. Die Stücke
wirken dabei sehr cineastisch. Mit
dem längsten Stück des Albums, dem 20:52minütigen „Alda“ startet
die Band in ihr neues Album. Perlende Synthiesounds erwarten hier die Hörer.
Diese ziehen sich repetitiv durch das Stück. Darauf legen Breidablik dann
herrliche Synth-Flächen und Harmonien, die sich nur langsam entwickeln
und somit ihre Nähe zur „Berliner Schule“ zeigen. Nach gut sechs
Minuten ebben die perlenden Klänge ab und werden von rauschenden Sounds
abgelöst, in die sich einige Flötenähnliche Klänge mischen. Daraus
entwickeln sich dann schwebende Passagen, die dann ab Minute Zwölf in
eine melodische, von Synthie und Gitarre getragene Passage wechseln. Hier
klingt die Band in der Tat wie eine Mischung aus Tangerine Dream und Ashra
bzw. Manuel Goettsching mit leicht progressivem Einschlag. Danach
geht es mit dem 3:25minütigen „Orka I“ weiter. Ruhige Synthflächen
leiten in dieses Stück, das dann durch herrliche Arpeggios und Schlagzeug
ein wenig rockiger daherkommt. Hier kommt mir dann die Düsseldorfer
Fraktion um Michael Rother in den Sinn. Das Ganze wird aber um eine recht
rockige Gitarre ergänzt. Atmosphärische
Flächen, die einen gewissen spacigen Touch besitzen, finden sich dann im
3:56minüzigen „Rán“. Mit Wellenrauschen beginnt dann das 7:42minütige
„Hraznŏ“. Das ist ein Track, der wiederum in Richtung „Berliner
Schule“ weist. Sehr schöne atmosphärische Mellotron-Sounds sorgen hier
für eine wohlige Stimmung, die von einem ruhigen Sequenzerrhythmus
unterlegt wird. In der zweiten Hälfte zieht die Band dann den Rhythmus
eine Spur an und die Harmonien werden nun von einer Gitarre erzeugt, bei
der sich eine Gänsehaut einstellt. Ein
weiterer Track, der knapp die Sieben-Minuten-Marke knackt, ist „Himinglæva_Kolga“.
Auch dieses Stück beginnt zunächst mit Wellenrauschen und wechselt nach
wenigen Momenten in einen sehr schönen, harmonischen Part, der wiederum
durch Flächen und einen leichten Rhythmus erzeugt wird. Dann setzt die
Gitarre ein und eine Art John Carpenter-Atmo macht sich zunächst breit.
Das wechselt dann aber nach etwas mehr als zwei Minuten in einen Part, der
von Mellotron-Sounds und herrlichen Flächen bestimmt wird. Daraus
entwickelt sich dann erneut ein rhythmischer Part, der aber eine gewisse
sphärische Dichte aufweist. Mit
dem abschließenden, 4:33minütigen „Orka II“ endet das Album dann. In
diesem Stück sind wieder Sounds, die mich an die Düsseldorfer Szene und
Bands erinnern, auszumachen. Das Stück ist aber sehr melodisch und
rhythmisch angelegt und geht sofort ins Ohr. Ein klasse Abschluss dieses
sehr schönen Albums. Das
am 11.02.2022 erscheinende Album „Alduorka“ der norwegischen Band
Breidablik ist ein sehr elektronisches geworden. Die einzelnen Songs
zeigen deutlich die Nähe zu deutschen Elektronik-Legenden. Ein sehr schönes
Werk, das nicht nur den Freunden elektronischer Musik gefallen dürfte. Stephan Schelle, Januar 2022 |
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