Blowsight – Shed Evil

Blowsight – Shed Evil
Sony Music / Fast Ball (2011)
(5 Stücke, 20:12 Minuten Spielzeit)

Nach zwei Alben und einer EP kam im August 2011 eine weitere EP der schwedischen Band Blowsight auf den Markt. Ich kannte die Band bisher nicht und hatte aufgrund der etwas düster aussehenden vier Bandmitglieder ihre Musik in der Trash-Metal-Ecke vermutet. Das Label selber führt die Musik unter der Rubrik Metal. Was mich dann aber erwartete, war wirklich überzeugend und fesselnd.


Im Pressetext war folgendes zu lesen: Bereits 2007 konnte die Band bei einer schwedischen Song Competition mit über 16.000 beteiligten Künstlern den Sieg einfahren. Dieser Erfolg ebnete den Weg zu dem EP-Release „I'll Be Around“ unter Sony/BMG, dessen Auflage in weniger als einem Monat bereits ausverkauft war. Es folgten Gigs und Touren mit Major Acts wie Danzig und Life Of Agony. Das 2009 darauf folgende Debüt-Album „Destionation Terrorville“ begeisterte Fachpresse und Websites weltweit. Der Metal Hammer krönte Blowsight gar als „Band des Monats“, während das führende schwedische Rockmagazin Sweden Rock besonders die Vielseitigkeit hervorhob und das Album als schmackhaftes „Hardrock-Buffet“ bezeichnete.

Fünf Stücke in radiotauglichen Längen, die nur so vor Kraft und Melodik sprühen bietet die EP. Sie beginnt mit dem Stück „Magic Eight Ball“, das sich sofort im Ohr festsetzt. Die vier Schweden verbinden dabei verschiedene Musikstile (Metal, Pop, Punk, Independent, Cross Over etc.), die in dieser Form hervorragend funktionieren und dadurch Fans verschiedenster Lager auf den Plan rufen wird. Was für ein Beginn!

Elektronischer beginnt der zweite Track „The Girl & The Rifle“ und kombiniert dazu noch eine Spur Melodicrock, der mit treibendem Metalschlagzeug und schnellen Riffs vorangetrieben wird. Auch der Gesangsstil zeigt sich in unterschiedlichster Form. Da finden sich popartige Stellen und verbinden sich mit growlartigem Gesang.

„The Sun Behind The Rain“ beginnt wie ein stampfender Metaltrack, doch im Refrain wird es dann wieder Popartig. Kraftvoll beginnt auch „As Wicked As They Come“, ein echter Headbanger. Doch auch hier ist der Refrain dann etwas weicher und verbindet wieder die verschiedensten Musikstile. Das macht irgendwie süchtig, ohne das man weiß warum.

Mit dem Stück „Live Die Surrender“, das in Form von Speedmetal beginnt, kommt dann aber wieder so ein unwiderstehlicher Refrain, das man dahin schmelzen könnte. Nach diesem letzten Track ist man geneigt, die Repeat-Taste zu drücken, weil man mehr von diesem Stoff haben möchte. 

Mit der EP „Shed Evil“ ist den Schweden eine tolle Visitenkarte gelungen. Treibende Riffs und Beats die des Öfteren in den Metalbereich abdriften verbinden sich mit herrlich eingängigen Melodien. Hier stimmt einfach alles. Wem Popmusik immer zu seicht war, der bekommt hier die richtige Mischung auf die Ohren. Sehr zu empfehlen - kann süchtig machen.

Stephan Schelle, November 2011

   

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