Blind Ego -
Liquid Ganze sieben Jahre sind ins Land gegangen, bis der RPWL-Gitarrist Kalle Wallner den Nachfolger seines Blind Ego-Projektes „Numb“ an den Start bringt. Am 21.10.2016 ist es endlich soweit, dann erscheint mit „Liquid“ das dritte Album von Blind Ego. Auch wenn es recht lange bis zum neuen Album gedauert hat, so können sich die Freunde der rockigeren Variante des Artrock doch glücklich schätzen das Kalle seine Kreativität – deren Ausfluss nicht unbedingt auf ein RPWL-Album passt -, weiter auslebt. Ich kann es hier schon mal vorwegnehmen, denn „Liquid“ ist ein klasse Album geworden. |
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Keyboardsounds
eröffnen den ersten Song „A Place In The Sun“, dann kommt Kalle’s
Gitarre ins Spiel, die einen leichten Westerntouch hat. Nach wenigen
Momenten gesellt sich ein kraftvolles Schlagzeug hinzu und es wird rockig.
Sobald dann Erik Ez Blomkvist mit seinem Gesangspart anfängt (er variiert
dabei seine Stimme) und die Gitarren atmosphärisch werden, entwickelt
sich das Stück in Richtung Neo-Prog der Marke Arena & Co. Doch damit
lässt es Kalle nicht bewähren, denn er baut eine große Portion Hardrock
mit ein, so dass etwas gänzlich Neues entsteht. Auch sind einige folkig
anmutende Klangtupfer in diesem ersten Song enthalten. Nach
diesem erstklassigen Beginn geht es in „Blackened“ zunächst mit
Akustikgitarre weiter, zu der Arno Menses mit seiner markanten und sehr
klaren Stimme den richtigen Beitrag liefert. Im Refrain geht es dann aber
druckvoller zu und erinnert durch Arno auch stilistisch an Subsignal. Ein
toller Song, der mit der Dynamik spielt und eine wunderbare Melodielinie
besitzt. Mit
„What If“ haben Kalle & Co. dann ein streckenweise härteres Brett
auf dem Album, das mit tollen Soli – vor allem von Kalle an der
E-Gitarre – durchzogen ist. Das Kalle nicht so ganz seine RPWL-Herkunft
verstecken kann, wird dann im Song „Not Going Away“ deutlich, bei dem
Arno wieder am Mikro steht. Allerdings werden stilistische Merkmale, die
auf RPWL hinweisen, durch einen druckvolleren Sound ergänzt. Eines
der Highlights, wenn man überhaupt einen Song hervorheben kann, ist der
8:20minütige Epos „Never Escape The Storm“, der mit einer unter die
Haut gehenden Akustikgitarrenpassage beginnt und dann in monumentalem Rock
mit härteren Bandagen übergeht. Hier werden Hard-, Art- und
Progressiverock perfekt miteinander verbunden. Und auch die restlichen Stücke
wissen zu überzeugen. Die
neuen Songs kommen an einigen Stellen mit einer unglaublichen Wucht rüber,
um dann wieder in sanfte Gefilde gelenkt zu werden. Da hat Kalle Wallner
wirklich ganze Arbeit geleistet denn die Songs überzeugen auf ganzer
Linie. Das macht richtig Spaß. Auch
das dritte Album von RPWL-Gitarrist Kalle Wallner, der unter dem Namen
Blind Ego ein weiteres musikalisches Ego auslebt, hält den qualitativen
Standard der vorangegangenen Alben. „Liquid“ ist ein tolles Album, das
ich wärmstens empfehlen kann. Stephan Schelle, September 2016 |
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