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Blacksmith
Tales – Pathway To Hamlet’s Mill Blacksmith Tales ist ein italienisches Sextett, bestehend aus Stefano Sbrignadello (Lead- und Backgroundgesang), Beatrice Demori (Lead- und Backgroundgesang), Marco Falanga (Gitarre, Bass), Simone Morettin (Schlagzeug), Luca Zanon (Piano, Moog, Hammondorgel, Synthesizer) und Davide Del Fabro (Piano, Backgroundgesang). Im Herbst 2024 ist ihr zweites Album herausgekommen, das den Titel „Pathway To Hamlet’s Mill“ trägt. |
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Drei Jahre nach ihrem
Debüt „The Dark Presence“, ist „Pathway To Hamlet's Mill“ das
zweite Album der Gruppe um David Del Fabro, der wie schon beim Vorgänger
für Konzept, Musik und Texte verantwortlich zeichnet. Thema und Leitmotiv
des Albums ist das Buch Hamlet's Mill von Giorgio de Santillana und Hertha
von Dechend, das sich auf revolutionäre Weise mit dem Mythos als einer
Form der Bewahrung des Wissens der Alten und der Struktur der Zeit beschäftigt.
Eine Zeit, die nicht mehr linear und folgerichtig ist, sondern von Zyklen
und Todesfällen geprägt ist, die in den Himmel geschrieben sind
(„Dance To The Stars“), in einen Strudel, der sich um sich selbst
dreht und die Zeit zermahlt („Key To The Temple“). Die Reise von
„The Dark Presence“ geht weiter, mit starken Verbindungen zur Kultur
des alten Ägypten, die mit neuen Nuancen und Bedeutungen angereichert
wird. Jedes Stück, mit Ausnahme von „Interlude“, wird von einem
kurzen Zitat begleitet, das als Einleitung dient und den Schlüssel zum
Lesen und Interpretieren des Textes liefert. Eine interessante Neuheit
stellt die auf Italienisch gesungene Ballade „C'è casa a trenta
miglia“ dar, in der sich die melancholischen Erinnerungen des Autors an
eine Kindheit, die nicht mehr zurückkehren kann, mit einer Vision einer möglichen
Zukunft verbinden. Das längste Stück, das
neunminütige „Hamlet's Mill Overture“ eröffnet das Album der
italienischen Band. Schon nach wenigen Momenten zeigt sich in welche
Richtung das Album geht, nämlich in den Progressive Rock, der sowohl
druckvolle wie auch Neo-Prog-Anteile besitzt. Hier wird das Stück zunächst
vom Schlagzeug und Bass nach vorn getrieben, während Keyboard und
Gitarren für den melodiösen Part sorgen. Das ist schon mal ein klasse
instrumentaler Einstig in den Song, bei dem nach etwas mehr als vier
Minuten dann der Gesang einsetzt, der recht heavy klingt und eine weitere
Note ins Spiel bringt. Das Stück wird dann am Ende durch ein
Keyboardsolo, das rhythmisch unterlegt ist, abgerundet. Satzgesang und
Violinenartige Klänge eröffnen dann „Key To The Temple“. Hier
mischen sich hardrockige Klänge mit sanfteren, teils symphonischen und
folkartigen Parts. Beatrice Demori bringt mit ihrer weiblichen
Gesangsstimme dann noch einen Kontrapunkt zum druckvollen Gesang von
Stefano Sbrignadello. Das besitzt auch eine leichte Metal-Note. „C'è Casa a 30
Miglia“ ist ein balladeskes Stück, das mit perlenden Klängen und einem
schönen Gitarrenpart beginnt. Während die anderen Stücke auf Englisch
gesungen werden, interpretieren Blacksmith Tales diesen sanften und verträumten
Song in ihrer Landessprache. Die beiden Gesangsstimmen ergänzen sich
dabei sehr gut. Spinett- und Pianoklänge
starten dann den nächsten Song „The Flame Within“. Schnell wechselt
das Ganze aber in einen proggigen Hardrockpart. Die Orgel bietet darüber
hinaus 70’er-Jahre-Feeling. Ein gut ausgestaltetes Stück, das melodisch
und druckvoll mit herrlichen Soli aufwartet. Dabei kommt auch wieder
Hardrock in den proggigen Sound. Im Mittelteil steigert sich Beatrice‘
Gesang in sakrale Höhen. Sehr gut präsentiert sich auch der
Instrumentalteil in der zweiten Hälfte. Mit „Interlude: a
Guide Through The Path“ kommt dann ein nur gut anderthalbminütiges
Zwischenspiel. Das verträumte Stück wird vom Keyboard mit Pianoartigen
Klängen dominiert. Nach diesem sanften
Zwischenspiel geht es in „Descent of God“ wieder mit proggigen und
teils metalartigen Sounds weiter. Das geht zunächst recht druckvoll los.
Stefano Sbrignadello interpretiert den Text mit einer ausdrucksstarken
Gesangsstimme während im Refrain dann auch Beatrice in einen Chorgesang
mit ihrem Gesangspartner einsteigt. Mit überzeugenden, fesselnden
Instrumentalpassagen glänzt das Stück im weiteren Verlauf. Recht elektronisch zeigt
sich dann das sehr melodiöse „The Pendulum“, das wieder recht proggig
rüberkommt, aber gut ins Ohr geht. Aufgewertet wird der Song noch durch
ein schnelles Gitarrensolo. Im Mittelteil mischen sich atmosphärische
Keyboardklänge mit einer tiefen Erzählstimme. Danach kommt ein
Gesangspart, der Progrock mit Musical artigen Elementen verbindet. Zum Abschluss bietet die
Band dann noch mit „Dance Of The Stars“ eine Mischung aus Progressive
Rock und Folk. Das liegt vor allem an den Violinen- und Flötenartigen Klängen.
Ein sehr eingängiges Stück und sehr schöner Abschluss des Albums. „Pathway To Hamlet’s
Mill“ der italienischen Band Blacksmith Tales ist ein gelungenes Album,
das Progressive Rock mit weiteren Elementen wie Neo-Prog, Hardrock und
Folk miteinander verbindet. Stephan Schelle, Januar 2025 |
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