Black Aleph - Apsides
Art As Carthasis / dunkelrecords (2024)

(7 Stücke, 29:19 Minuten Spielzeit)

Black Aleph ist ein experimentelles Ensemble aus Sydney/Melbourne, bestehend aus Lachlan Dale (Gitarre/Effekte), Peter Hollo (Cello/Effekte) und Timothy Johannessen (Schlagzeug). Am 25.10.2024 veröffentlichte die Band ihr Debütalbum, das den Titel „Apsides“ trägt. Auf dem Album haben die Australier sowohl komponierte, wie auch improvisierte Stücke zu bieten, bei denen die Musiker Live-Loops, rituelle Beats und musikalische Variationen im Doom-Metal-Stil übereinanderlegen, die sich im Laufe der Performance immer weiter entfalten und an Intensität gewinnen. Das Album erscheint auf Vinyl sowie digital. Mir lag zur Besprechung eine PromoCD vor.


Musikalisch haben sich Black Aleph von unterschiedlichen Stilistiken inspirieren lassen, von Post-Metal bis zu mittelöstlicher modaler Musik. Der Stil von Black Aleph wurde bereits mit Justin Broderick, Neurosis und Godspeed You! Black Emperor verglichen - obwohl die Musik durch die einzigartige Instrumentierung (Gitarre, Cello und iranische Daf-Trommel) eine fast spirituelle Qualität aufweist.

Das Album befasst sich unter anderem mit dem Konzept der Orbitalmechanik, wie dem Begriff der „Apsis“, der die Punkte des größten und kleinsten Abstands zwischen einem Himmelskörper und einem Primärkörper (Sonne-Erde-Mond) in einer elliptischen Umlaufbahn bezeichnet. Ein zweites Thema betrifft die Beziehung zwischen Licht und Dunkelheit, genauer gesagt den Unterschied zwischen Körpern, die Licht aussenden, und solchen, die es lediglich reflektieren - und solchen, die es behindern.

Das Album startet mit dem Stück „Descent“. Percussion und Flächen, die sich schnell in metallische Gitarrenklänge wandeln und die eine Wall Of Sound hochziehen, sind die Hauptbestandteile dieses ersten Tracks. Damit sind sie nicht weit von Bands der Marke Godspeed You! Black Emperor entfernt. Zum Ende hin wird es dann ruhiger, wenn atmosphärische Percussion und einige sanfte, ruhige Gitarrenklänge aus dem Stück geleiten.

Der nächste Track, „Ambit I (Ascension)” zeigt sich dann ruhiger und atmosphärischer. Hier sind jetzt sanftes Schlagwerk (wahrscheinlich von der iranische Daf-Trommel), Cello sowie zarte Gitarrenparts zu hören. Danach folgt dann „Ambit II (Aphelion)”, das ebenfalls recht ethnische Sounds besitzt und wieder durch eine sanfte Rhythmik bestimmt wird. Das hat was Vorderasiatisches. Langsam aber kontinuierlich steigert sich der Sound und türmt sich dann wieder Meterhoch auf. Dabei flirren die Gitarren und es rauscht. Auch ein vorderasiatischer lautmalerischer Gesang ist auszumachen.

Und in ähnlichem Stil geht es dann auch in den anderen Stücken weiter. Mal atmosphärisch, dann wiederum recht dynamisch und mit einer Wall Of Sounds. In „Return” kommen dann schwere Gitarrenriffs auf, die an Bands der Marke Black Sabbath erinnern. Durchgängige Melodien sind aber nicht zu finden, auch wenn einige harmonisch klingt.

Das Debüt der australischen Band Black Aleph, das den Titel „Apsides“ trägt, bietet eine Mischung aus Post-Metal und ethnischen Klängen die sich streckenweise zu Walls Of Sounds hochschrauben.

Stephan Schelle, November 2024

   

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