Birth Control
– Live Abortion Plus Muss man über die deutsche Rockband Birth Control noch Worte verlieren? Viele Rockfans werden mit dem Bandnamen vor allem den Song „Gamma Ray“ verbinden, der die Band um Schlagzeuger und Sänger Bernd „Nossi“ Noske, der leider bereits im letzten Jahr verstorben ist, unvergessen gemacht hat. Die Band aber nur auf diesen einen Titel zu beschränken, würde ihr nicht gerecht. Sireena Records hat einige Liveaufnahmen von Birth Control ausgegraben, die vor allem in 1983 mitgeschnitten wurden und ihre Livequalität dokumentiert. |
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Die
Stücke „Another Death“, „Greedy Eyes“, „Nuclear Reactor“,
„Don’t Call Me Up“ und „Get Ready To Run“ wurden beim Konzert am
20.08.1983 in Bad Zwischenahn mitgeschnitten, während „Pick On Me”,
„The King Of An Island“ und „Gamma Ray“ (in einer gut 15minütigen
Fassung) am 17.09.1983 in Nettetal-Lobberich aufgenommen wurden. Daneben
enthält die CD noch eine Coverversion von Little Richards „Long Tall
Sally“, dessen Location und Aufnahmedatum unbekannt sind, „America“,
einem aus 1982 stammenden, bisher unveröffentlichten Song und „Hoodoo
Man“, das am 23.02.2002 in der Offenburger Reithalle mitgeschnitten
wurde. „America“
wurde 1982 lediglich von Bruno Frenzel und Bernd Noske im Studio kreiert.
Dieser Song erscheint erstmals legal auf einem Tonträger. Auch wenn es
wie ein Scherz aus der Feder von Bully Herbig klingt, so handelt es sich
bei dieser Produktion um eine Auftragsarbeit der in Deutschland lebenden
Blackfoot Indians – der germanischen Schwarzfußindianer. Diese –
einmalig für Birth Control! – auf Deutsch gesungene Abrechnung mit den
USA der Reagan-Ära erscheint quasi als ein offener Brief an die ehemalige
US-Regierung. So verrät es der Pressetext. Dass
die Band damals eine Menge Humor hatte, zeigt sich im Opener „Another
Death“, bei dem sie einen fröhlichen Teil in den Song eingebaut haben,
der an Bands der Marke Grobschnitt erinnert. Die Liveatmo kommt hier
allerdings nur spärlich rüber, da das Publikum doch recht stark in den
Hintergrund gemischt ist, was der Scheibe aber keinen Abbruch tut. Das die
Songs bei unterschiedlichen Auftritten mitgeschnitten wurden, hört man
nicht wirklich heraus. Allerdings ist der Klang der Aufnahmen ein wenig
dumpf geraten, ist aber besser als ein Bootleg-Mitschnitt. Dieser etwas
magere Klang wird vor allem beim Übersong „Gamma Ray“ deutlich, der
nicht so richtig zünden will, weil die Höhen und die Transparenz fehlen. Ganz
anders ist es bei „America“, dem einzigen Studiotrack. Der kommt
gleich mit mehr Dynamik rüber. Ein indianischer Rhythmus bietet den
Grundstock für diesen Song. Ungewöhnlich ist dieser Song, da er in
deutscher Sprache gesungen ist. Man muss anfangs schon genau hinhören, um
den Text zu verstehen. Stephan Schelle, Februar 2015 |
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