Bionic - Meadowland

Bionic - Meadowland
Echozone / Bob-Media (2012)
(12 Stücke, 54:50 Minuten Spielzeit)

Fast 17 Jahre nach Bionics Debütalbum „Rest In Peace“ (1995) und dem Comeback-Album „Close To Nature“ (2010) veröffentlicht das Electro-Projekt um Sänger, Komponist und Bandgründer Dariusch Dalili nunmehr ihr drittes Album „Meadowland“. Führte der Sänger noch ganz klar die klassischen „Electronic-Body-Music“-Strukturen weiter in die neue Dekade, so geht das neue Album einen deutlichen Schritt weiter und geht sowohl für die Band als auch Fangemeinde neue Wege.


Der gesamte Sound wurde durch gezielt eingesetzte Rhythmus- und Melodie-Gitarrenpassagen, mitreißende Hooklines, pumpende Basslines und Break-Beat Elemente erweitert, deren Mischung so frisch und unverbraucht klingt, dass man guten Gewissens von einer „Wiedergeburt“ sprechen kann – sowohl für Bionic als auch den o. g. beschriebenen Musikstil, deren Vorreiter in den 90ern nicht zuletzt Bands wie „Prodigy“ gewesen sind.

Die Stücke auf „Meadowland“ sind kraftvoll, das zeigt schon der Opener, das Instrumental „Sword Of Supremacy“. Mit ihren Stücken bewegen sich die beiden Musiker Dariusch Dalili und Felix Kirchhart fast ausschließlich über der 120’er bpm-Marke, was schon mal den Puls angeht, den die beiden mit ihren Stücken aus den Boxen hauen.

Die Nähe zu Bands wie The Prodigy ist nicht ganz von der Hand zu weisen, denn die beiden gehen in ihren Stücken mit recht industriellen Klängen zur Sache. Das ist zum Teil recht tanzbar, da sie es verstehen auch Melodien in ihre Songs einzubinden wie etwa in dem gut abgehenden „Mighty Ride“. Das pumpt ganz schön und kling wie Yazoo mit pumpenden Beats und noch druckvollerem Sound. Die Songs klingen immer recht hart und industriell. Die meisten Songs kommen recht sperrig rüber. Eine Ausnahme ist da sicherlich das Titelstück der CD, bei dem die beiden dann auch die bpm auf 92 runterfahren und recht melodisch, ja fast schon kommerziell klingen. Felix bringt sich in dieses Stück auch sehr schön mit seiner Gitarre ein. Dieser Song geht auch sofort ins Ohr.

„Meadowland“ ist ein Album, bei dem Bionic dem Hörer die bpm nur so um die Ohren hauen. Stilistisch bewegen sie sich mit ihrem recht industriellen Sound dabei im Umfeld von Gruppen wie The Prodigy. Freunde dieses Musikgenres sollten der CD ein Ohr schenken.

Stephan Schelle, Mai 2012

   

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