Biele’s Feld - Zeitweise
Coolyard Musikproduktionen / Eigenvertrieb (2014)
(15 Stücke, 70:42 Minuten Spielzeit)

Sie haben es wieder getan, Holger „Holli“ Kujath (Gesang und Instrumente) und Christoph Jahn (Texte). Die beiden Freunde aus dem Jane-Forum bringen anno 2014 ihr mittlerweile viertes gemeinsames Album heraus. Es heißt „Zeitweise“ und wird erneut unter dem Projektnamen Biele’s Feld erscheinen. Aber nicht nur die beiden sind für die Produktion verantwortlich, auch zahlreiche Gastmusiker haben geholfen das Album zu produzieren. Unter den Namen finden sich dann auch Niklas Turman und Corvin Bahn, die beiden jüngsten im LineUp von Peter Panka’s Jane.


Das Holli auf der Bühne richtig abgehen kann, das konnten viele Musikbegeisterte beim German Kultrock Festival 2013 in Balve erleben, als er mit seiner Band Steam Ahead Coverversionen bekannter Rockinterpreten live zum Besten gab und damit dem Publikum ordentlich einheizte. Jetzt ist aber erstmal wieder Zeit für seine Studioarbeiten.

Wie schon die Vorgänger, so hat auch das neue Werk ein 16seitiges Booklet zu bieten, in dem alle Texte abgedruckt sind. Daneben bietet die CD, die in der Zeit zwischen 2012 und 2014 aufgenommen wurde 15 knackige Rocksongs.

Sanfte elektronischer Klänge die mit Sounds, die nach einem startenden Hubschrauber klingen, eröffnen das erste Stück der CD, das den Titel „Startzeit“ trägt und mit seinen 1:41 Minuten Spielzeit eine Art Intro darstellt. Danach geht es mit knackigem Rock der Marke Jane in den ersten Song „Rückzug“. Biele’s Feld bieten hier handgemachten Rock. Das geht schon mal gut ab.

Bluesrock mit Mundharmonika bietet dann der nächste Song „Willkommen“. Dieser Song bietet sich förmlich für den Anfang einer Liveperformance an, denn Holli und Christoph begrüßen damit die Rockfreunde zu ihrer Musik. Mit einer Spur Hardrock geht es dann in „Immer nur das Eine“ weiter, in den die beiden auch wieder eine Spur Bluesrock integrieren. Hier ist headbangen angesagt. „Manchmal“ geht dann in die Richtung des Melodicrock mit leicht kommerziellem Einschlag. Ein Song der sofort ins Ohr geht. Lena Broscho’s Backgroundgesang steht in diesem Stück mit ihrer recht hellen, hohen Stimme im Kontrast zu Holli’s dunkler Stimme. Lena’s Stimme wirkt auf mich hier doch eine wenig zu schrill.

Die Ballade „Gern (immer noch)“, die mit Möwengeschrei und Wellenrauschen beginnt, sorgt für eine kleine Pause im Rockalbum. Die Kombination von sanftem Saxophon, das von Anna Kniep gespielt wird und die Pianobegleitung sorgen für eine unter die Haut gehende Stimmung. Dem schließt sich dann das verträumte „Leise Reise“ an. Diese Ballade geht ebenfalls unter die Haut und lässt die Gedanken fliegen. Der Backgroundgesang von Catharina Wagner kommt hier allerdings etwas dünn rüber, auf ihn hätte man meines Erachtens verzichten können, denn Holli singt diesen Titel sehr eindringlich. Und mit dem Titelstück folgt dann gleich die nächste verträumte Ballade. Zusammengehalten werden diese drei traumhaften Stücke von Küstengeräuschen wie Wellenrauschen und Möwengeschrei. In diesem kommunizieren Orgel und das wiederum von Anna Kniep gespielte Saxophon.

Danach geht es mit einem sehr sphärischen und elektronischen „Sternenkrieg“ weiter. Nach einem längeren elektronischen Intro hat dann aber wieder der Rock Marke Jane die Oberhand. Weitere Rocksongs folgen.

Wer die bisherigen drei Alben von Biele’s Feld mag oder sich im Umfeld von Bands der Marke Jane bewegt, der wird auch das neueste Werk, das aus einem Fanprojekt entstanden ist, mögen. Das vierte Album der Formation ist sehr abwechslungsreich geraten. Neben rockigen Songs, die an Jane & Co. erinnern sind auch herrliche Balladen auf dem Silberling zu finden. Ein schönes Werk, das da entstanden ist.

Stephan Schelle, Februar 2014

   

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