Axel Rudi Pell – Tales Of The Crown

Axel Rudi Pell – Tales Of The Crown
steamhammer / spv (2008)
(10 Stücke, 60:26 Minuten Spielzeit)

Seit 19 Jahren veröffentlicht der Bochumer Axel Rudi Pell mit seiner Band bereits Musik der Sparte Hardrock und gehört damit zu den konstantesten und kreativsten Rock-Formationen seiner Zunft. Das neueste Werk, „Tales Of The Crown“ erscheint am 24.10.2008 und ist sein mittlerweile 18. Album. Nach „Diamonds Unlocked“ aus dem Jahr 2007, auf dem Axel einige bekannte Stücke anderer Künstler gecovert hat, legt er bei der aktuellen Veröffentlichung wieder das Hauptaugenmerk auf Eigenkompositionen.


Axel Rudi Pell steht für klassischen Heavy Metal Rock, der auch schon mal ins bombastisch, hymnische ausartet. Zu den zehn brandneuen Stücken sagt er selbst: „Die Fans bekommen genau die Art Songs, die sie von mir und meiner Band kennen und erwarten, plus ein paar kleinere Neuerungen.“ Dabei meint er den modernen Touch, den einige der aktuellen Stücke vor allem in rhythmischer Hinsicht besitzen. „Aber keine Sorge, diese modernen Ansätze sind nur graduell, ohne das typische Flair meiner Songs zu gefährden.“ Und genau damit hat er auch Recht, denn selbst wenn einige kleine klangliche Nuancen hinzugekommen sind, so atmet die Scheibe doch auch weiterhin den typischen Stil des Bochumer Rockgitarristen.

Mit dem sehr schönen „Higher“, das neben einer eingängigen Melodie auch reichlich Soli und treibende Metalrhythmen aufweist, startet die CD. Bei „Ain’t Gonna Win“ ist dann headbangen angesagt, denn der Song geht gut ab. Das er es auch ruhiger kann, zeigt Axel beim balladesken „Touching My Soul“, das einen erst mal durchschnaufen lässt. Auch „Emotional Echoes“ ist ein Stück der ruhigeren Sorte. Akustik-, E-Gitarre, Schlagzeug und streckenweise nostalgische Orgelsounds bestimmen dieses stimmungsvolle Instrumental.

Nach den beiden ruhigeren Tracks geht es dann bei „Riding On An Arrow“ wieder treibender weiter. Mystisch, ja fast sogar sakral startet das Titelstück zunächst mit einigen Klängen vom Tastenmann. Wenn dann aber die Gitarre einsetzt, dann zeigt die Nadel wieder deutlich in Richtung Heavy Metal. Eine tolle Midtemponummer, bei der mir der balladeske, teils hymnisch angelegte Mittelteil ebenfalls gut gefällt.

Ein stakkatoartiges, unaufhörlich nach vorn treibendes Schlagzeuggewitter bestimmt „Burried Alive“, das etwas Purple-mäßiges besitzt. Und zum Schluss holt Axel bei „Northern Lights“ noch mal die Akustikklampfe raus, mit der er zunächst allein Sänger Johnny begleitet. Doch diese Zweisamkeit hält nicht lange und E-Gitarre und das markante Schlagzeug von Mike Terrana sorgen für einigen Druck im Song.

„Tales Of The Crown“ ist ein gutes Heavy Metal Album, das vor allem durch sehr schöne Melodien besticht. Aber auch Freunde des Gitarrenfrickelns und ausgiebiger Soli kommen hier voll auf ihre Kosten. Ein wenig erinnert mich die Musik, auch durch Sänger Johnny Gioleli, an eine Mischung aus Rainbow, Scorpions und Bon Jovi.

Stephan Schelle, Oktober 2008

   

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