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Atlantis
– The Complete Vertigo Recordings 1972 - 1975 Nach dem Aus von Frumpy im Jahr 1972 formierten sich Atlantis um die bisherigen Frumpy-Mitglieder Inga Rumpf (Gesang Percussion), Jean Jacques Kravetz (Orgel, Piano) und Karl-Heinz Schott (Bass). Dazu kamen dann noch Frank Dietz (Gitarre) und Curt Cress (Schlagzeug). In dieser Besetzung, sowie mit einigen Gastmusikern, entstand 1972 das selbst betitelte Debütalbum. Dietz und Cress verließen nach den Aufnahmen aber schon wieder die Band. Es folgten bis 1975 drei weitere Studioalben. |
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Das
gleichnamige Debütalbum, das Atlantis in den Londoner Island Studios
aufnahm, verkaufte sich in den USA, wo Rumpfs bluesorientierte Stimme
geschätzt wurde, sehr gut. Nach den Aufnahmen verließen Dietz und Cress
die Band. Für eine Tournee mit Traffic und Procol Harum sprangen Udo
Lindenberg und Cravinkels Gitarrist Georg Meier ein. Ab diesem Zeitpunkt
dreht sich das Personalkarussell ständig. Einzige Konstante waren Inga
Rumpf und Bassist Karl-Heinz Schott. Dem Erfolg von Atlantis schadeten die
Besetzungswechsel aber keineswegs. Im Januar1976 beendeten dann Rumpf und
Schott das Kapitel Atlantis und lösten die Band nach vier Studioalben und
einem Livealbum auf. Alben wie „It’s Getting Better“, „Oh Baby“
und „Get On Board“ gehören zu den wichtigen Werken der deutschen
Rockgeschichte. Stilistisch hatte sich
das Klangbild bei Atlantis – im Gegensatz zu Frumpy - weg vom Blues und
mehr hin zu Soul und vor allem Funk gewandelt. Schon auf dem Debütalbum
befand sich mit „Rock’n Roll Preacher“ ein Klassiker und Fanfavorit,
der bei keinem Konzert fehlen durfte. Aber auch schon der Opener „Get
Up“ hatte viel Drive und Esprit. Neben Soul und Funk kamen aber auch
jazzige Elemente mit ein und bei „Big Brother“ wies die Percussion von
Reebop Kwaku Bahh ein leichtes Santana-Flair auf. In „Maybe It’s
Useless“ zeigte sich dann die ganze Strahlkraft von Ingas Stimme. Mit
dem selbstbetitelten Debüt setzten sie gleich mal ein Ausrufezeichen. Die Stücke ihres
zweiten Albums „It’s Getting Better“ weisen einen klasse Groove auf,
was sich beispielsweise schon im eröffnenden Titelstück zeigt. Und mit
„Drifting Winds“ hatten sie zudem eine hinreißende Ballade auf dem
Album. „Days Of Giving“ startet mit einem sanften Schlagzeugrhythmus
wie bei einer Dampflok und verbindet dies mit jazzigen Sounds, einem
markanten Basslauf und herrlichen Orgeleinlagen. Fanden sich auf den
ersten beiden Alben auch Longtracks von bis zu neun Minuten Spielzeit, so
wurden auf den folgenden Alben die Stücke kürzer gehalten. Die Mischung
aus Rock und Soul/Funk wurde aber beibehalten. Eingängige Songs wie
„Son Of A Bitch’s Son“ oder funkige, fast schon discohafte Stücke
wie „Ooh Baby“ gehen ebenfalls gut ins Ohr. Und auch Songs wie das
groovige „Smiling People“, „New York City“, „Get On Board“,
„The Man“, das rockige „Chartbuster“, das mit markantem Bass und
tollen Riffs bestückte „The Captain And The Ship“ oder die damalige
Single „Mainline Florida“ zünden auch heute noch. Mig music haben mit den
Remasters der vier Studioalben der deutschen Rockband Atlantis um ihre Sängerin
Inga Rumpf einen Schatz der deutschen Rockgeschichte gehoben, der jetzt
wieder vollständig zugänglich ist. Eine sehr schöne Veröffentlichung. Stephan Schelle, Dezember 2024 |
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