Ashinoa – L’Orée
Fuzz Club Records / Cargo (2023)

(12 Stücke, 42:55 Minuten Spielzeit)

Ashinoa nennt sich eine Band aus Frankreich, die Ende 2015 gegründet wurde. Seit ihrer Gründung gehören die vier Franzosen Stefan Chamolt, Matteo Fabbri, Jérémy Labarre und Mathias Chirpaz zu den Vorreitern der alternativen Szene ihrer Heimatstadt Lyon. Beeinflusst von Krautrock und elektronischer Musik erschaffen sie ein weites Universum, das sich um psychedelische Synthesizer und Gitarren, perkussive und krautige Rhythmen und galaktische Visuals dreht.


Am 12.05.2023 ist ihr neues Album unter dem Titel „L’Oree“ erschienen. Das Album gibt es auf Vinyl sowie als Downloadversion. Es enthält 13 Stücke mit Laufzeiten von 0:48 bis 6:26 Minuten Spielzeit.

Die Band produziert außergewöhnliche, synthesizergesteuerte Klanglandschaften. Das wird gleich im 6:26minütigen Opener „Vermillion“ deutlich. Das Stück beginnt mit synthetischen Klängen und Geräuschen, die nach Atmen klingen. Das verströmt zunächst eine recht surreale Stimmung, die dann aber nach ca. anderthalb Minuten durch einen Rhythmus und Harmonien, die zunächst noch im Hintergrund liegen, in einen harmonischeren Part übergeht. Nach gut 2:11 Minuten wird es dann rhythmisch und treibend und erinnert ein wenig auch an Bands wie Archive. Der Track entwickelt sich immer weiter und übt eine ungeheure Faszination aus. Das nimmt dann im weiteren Verlauf auch Postrock artige Ausmaße an.

Auch das folgende, 3:27minütige „Koalibi“ beginnt mit ungewöhnlichen Klangmustern, die nach wenigen Momenten einen rhythmischen Unterboden bekommen. Hier spielt die Band vor allem mit rhythmischen Mustern, die dann mit Synthesizersounds verziert werden.

Das vierminütige „Feu De Joie“ hat dann gar eine Melodie zu bieten, wirkt aber außergewöhnlich. Ein sanfter Track der zum Ende hin eruptiv mit fetten Gitarren ausklingt. Das 1:13minütige „Space Cow“ wirkt wie ein rhythmisches Zwischenspiel mit Spacerockmustern und das 0:48minütige „Falling Forever“ bietet dann futuristische Klangmuster auf die eine Stimme einen auf englisch gesprochenen Text spricht.

Rockiger und melodischer geht es dann im 2:10minütigen „Fuel Of Sweet“ zu, das auch einen leicht Space-/Psychedlicrock artigen Touch besitzt. Dem schließt sich dann ein recht skurril wirkendes „Unknown To Myself“ an. Vom treibenden 4:33minütigen Stück „Disguised In Orbit“ enthält meine Pressekopie (CD) am Ende noch eine 3:43minütige Version.

Ashinoa haben einen ganz eigenen Stil entwickelt, der kaum zu beschreiben ist. Mal kommen psychedelische, dann wieder Spacerock artige und surreale Klänge auf. In einige Stücke mischen sie dann auch Sprachsamples. Dabei gehen Ashinoa aber immer harmonisch zu Werke. „L’Oree“ ist ein außergewöhnliches Werk, das zu fesseln weiß.

Stephan Schelle, Juni 2023

   

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