Arctic Sunrise – AcrossThe Ice
Echozone / BOB-MEDIA (2019)
(12 Stücke, 49:34 Minuten Spielzeit)

Arctic Sunrise ist das Projekt des deutschen Elektronikmusikers Steve Baltes, der schon mit großen Namen wie Harald Großkopf (N-Tribe, Holo Syndrome), Manuel Göttsching (Ashra), Stefan Erbe (Baltes&Erbe), Wolfgang Flür (Ex-Kraftwerk) und Axel Heilhecker (Sunya Beat) zusammengespielt hat. Er hat aber auch eine Electropop-Seite, die er mit Projekten wie Baltes And Zäyn oder wie hier mit Arctic Sunrise auslebt.


Neben Steve Baltes gehört Sänger und Texter Torsten Verlinden zum LineUp. Diese beiden haben schon mehrere Alben veröffentlicht. Das letzte stammt aus dem Jahr 2019 und trägt den Titel „Across The Ice“. Neben Steve und Torsten, der auch bei einem Stück den Bass spielt, hat als Gastmusiker noch Oliver Franken mitgewirkt, der einige Bass- und Gitarrenparts beigesteuert hat.

Neben elf Eigenkompositionen findet sich auch noch eine Coverversion von Kate Bush’s Hit „Running Up That Hill“ auf dem Album. Die Laufzeiten der Songs liegen zwischen 2:51 und fünf Minuten Spielzeit. Die CD, die mir Vorlag, ist in einem Jewelcase mit achtseitigem Booklet verpackt.

Es beginnt mit dem 3:50minütigen „Surrender“ in der Albumversion. Hier bietet das Duo gleich mal herrlichen Electropop, der an die 80’er Jahre andockt und stilistisch in die Nähe von New Order, Depeche Mode Camouflage & Co. kommt. Der Song geht schnell ins Ohr. Steve Baltes sorgt mit seinen sehr gut ausgearbeiteten Sounds, Melodien und Rhythmen für den Unterboden. Torstens Stimme passt hier perfekt zum Sound und erinnert in einigen Nuancen ein wenig an Peter Heppner. Das zeigt sich dann auch im folgenden, atmosphärischen, 4:49minütigen „A Simple Love Song“, der näher an Depeche Mode liegt.

Kraftvolle Beats bestimmen dann das 4:19minütige „The Game“, das ebenfalls stilistisch im Fahrwasser von Depeche Mode mit einem Hauch Heppner wandelt. Und genau in diesem faszinierenden Stil macht das Duo dann auch auf den weiteren Songs des Albums weiter.

Als letzten Track haben Steve und Torsten dann eine eigene Interpretation des Kate Bush-Klassikers „Runnign Up That Hill“ platziert. Diese gut vierminütige Version ist noch vor dem Hype eingespielt worden, der durch die Netflix-Serie „Stranger Things“ ausgelöst wurde, durch die Bush’s Song nochmal in die Charts kam und von jungen Musikfans entdeckt wurde. Steve und Trosten haben diesen Track ins Electropop-Genre transformiert. Pumpende Beats treiben den Track voran auf denen Torsten dann seine sanfte Stimme legt, die bewusst anders klingt als Kates hohes Timbre. Auch in dieser Version funktioniert der Song perfekt.

Mit dem Album „Across The Ice“ ist Arctic Sunrise, dem Projekt von Steve Baltes und Torsten Verlinden ein ganz hervorragendes Electropop-Album gelungen, das ich nur wärmstens empfehlen kann.

Stephan Schelle, Oktober 2023

   

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