Angels In The Air – The River

Angels In The Air – The River
Eigenvertrieb (2007)
(9 Stücke, 30:54 Minuten Spielzeit)

Und noch ein Projekt aus dem weltweiten Cyberspace von myspace flattert mir auf den Tisch. Es handelt sich um das Projekt Angels In The Air, unter dem der griechische Multiinstrumentalist Aggelos Siafarikas seine Musik veröffentlicht. „The River“ heißt sein erstes Soloalbum, auf dem er eine Mischung aus Prog-, Psychedelic- und Klassikrock mit funkigen Elementen präsentiert. Dabei klingt das Album nicht nach einem Solowerk, sondern mehr nach einem Bandprojekt. Das Album ist über die Plattformen itunes, Juno, eMusic, FNAC und Napster erhältlich.


Die CD beginnt mit dem Titelstück „The River“, das nach Prog englischer Bands wie Also Eden klingt, dazu aber mit einem recht funkigen Rhythmus versehen ist. Dieser Song macht richtig Spaß. „Did You“ beginnt mit sehr schönen Synthieflächen, die wieder sehr nach Progrock klingen. Dem setzt Aggelos einen Gesang entgegen der nicht ganz so proggig ist, was aber gut zusammen harmoniert. Eine sehr schöne Melodie sowie das Gitarrensoli im Mittelteil machen diesen Song ebenfalls zu einem Highlight des Albums.

Sehr bluesig kommt der ruhige Song „Dark Or Blue“ daher. Das hat was von 70’er Jahre Rock. Bei „The Ceremony“ kommen sehr psychedelische Gitarren zum Einsatz. Auch Aggelos Gesang orientiert sich nun an dieser Stimmung. „Love Ballad“ beginnt zunächst mit einer Gitarrenpassage wie von Marillion, doch der etwas düstere, melancholische Gesang lässt den Song in eine andere Richtung abdriften. Er hat auch entfernt etwas von der britischen Progband Gallahad. Zum Ende hin wird wieder eine Blues angehauchte Gitarre und psychedelischer Gesang geboten.

„Going Away“ weist vom Rhythmus her einen Stil, wie man ihn aus den 80’ern her kennt. Darauf setzt Aggelos einen recht dreckigen, bluesigen Gesang und wieder funkige Gitarren (Von der Musik her erinnert mich das ein wenig an Achim Reichel). Sehr interessantes Stück, das ein wenig aus dem Gesamtwerk hervorsticht. Balladesk geht es bei „The Moon Is Flying Away“, wieder in Progart weiter. „Peace“ bietet dagegen wieder diese funkigen Gitarren, die an einigen Stellen auf dem Album aufblitzen. Sie stehen im Kontrast zu Aggelos Gesang. Mit dem nicht ganz zweiminütigen „Jam“ hat Aggelos dann noch ein Instrumentalstück auf dem Album, bei dem er, wie es der Titel schon assoziiert, losjammt. Hier zeigt er seine ganze Fingerfertigkeit an der E-Gitarre. Leider ist dieser Track viel zu kurz, denn er wird ausgeblendet, bevor er richtig losgeht.

„The River“ ist ein gelungenes Debüt von Aggelos Projekt Angels In The Air. Mit knapp einer halben Stunde ist es allerdings recht kurz geraten. Wer einige Soundbeispiele hören möchte, kann dies über die Bandseite www.myspace.com/agelossiafarikas tun.

Stephan Schelle, November 2008

   

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