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Anders
Buaas - Trollringen Der norwegische Musiker Anders Buaas veröffentlichte, nach seinem grandiosen 2022’er Werk „The Edinburgh Suite“ am 06.06.2025 sein neues Album, das den Titel „Trollringen“ trägt. Das Album basiert auf dem gleichnamigen Roman des norwegischen Autors Sigurd Hoel. |
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Anders dazu: „Alle
Songs wurden zwischen 2019 und 2025 geschrieben, ohne ein Konzept im Kopf
zu haben, aber sie passen gut in die Erzählung der Geschichte. Es liegt
an den Zuhörern, die Punkte zu verbinden. Da ich mich hauptsächlich auf
Instrumentalmusik konzentriere, meiner größten Liebe und musikalischen
Unternehmung, hatte ich einige Songs mit Gesang und Text, die ungenutzt
waren. Jetzt war die Zeit gekommen, sie in ein Album einzubauen.“ Mit „Trollringen“
schlägt Buaas ein neues Kapitel auf, denn bisher hat er auf seinen
Soloalben instrumentale Musik veröffentlicht. Auf dem neuen Album ist er
erstmals auch als Sänger zu hören. Darüber hinaus hat er mehrere
international anerkannte Vokalisten engagiert, darunter Tanya Wells, Tim
Condor und Miriam Kjølen. Das Album startet mit
dem dreiminütigen „Prologue“. Akustikgitarren sorgen für den
Unterbau, auf den sich dann weiblicher Gesang setzt. Akzentuiert streut
Buaas in diesen Singer-/Songwriter-Song E-Gitarren-Klänge ein, die
atmosphärisch dahingleiten. Diese Einschübe haben einen proggigen
Einschlag. Ein sehr schöner Start in das Album. Weiter geht es mit dem
groovigen „Opening Credits“, das zudem nach Mike Oldfields Musik mit
einem Folkflair mutiert. Ein fröhlich/beschwingtes Instrumental, das sich
im Mittelteil dann in Richtung Gordon Giltraps Gitarrensound der „Fear
Of The Dark“-Ära wandelt. Die letzte Minute wird dann wieder vom Sound
des Beginns bestimmt. Leicht
symphonisch/proggig geht es dann in „Best I Can Be“ weiter. Der
weibliche, lautmalerische Gesang besitzt dabei einen leichten keltischen
Hauch. Nach einer Akustikgitarrenpassage setzt dann Gesang ein, der in
Richtung Singer-/Songwriter weist. Eine wunderschöne und zarte
Gesangsnummer entwickelt sich nun. Das zweiminütige
„Intermission“ ist ein instrumentales Zwischenspiel, bei dem Buaas
wieder herrliche Gitarren- mit Keyboardsounds verbindet, die im Verlauf
cineastisch anmuten. Darauf folgt das mehr als achtminütige,
instrumentale Titelstück. Es beginnt mit Akustikgitarre, die wieder an
Gordon Giltrap erinnert. Nach einigen Momenten gesellt sich dann eine
Pianomelodie hinzu und eine Melodie, die auf einem Sopransaxophon gespielt
wird, setzt Akzente und erweitert das Klangspektrum mit leichten jazzigen
Untertönen. Saxophon und E-Gitarre tanzen in diesem Part förmlich
umeinander. Im Mittelteil wird es dann durch Saxophon, das von sanften
Pianoklängen unterfüttert wird, wieder sehr atmosphärisch. Darauf folgt
dann eine rockige Passage mit herrlichem Gitarrensolo, die eine Mischung
aus Oldfield und Gilmour darstellt. Mit dem instrumentalen
„Sunrise“ steht dann ein weiteres sehr beschwingtes Stück auf dem
Programm, bei dem man sich auch gut eine Folkloretanztruppe im
sommerlichen Ambiente vorstellen kann. Im Mittelteil wird es dann eine
Spur rockiger. Mit „The Balance Of
Beeing One“ kommt dann wieder ein gesungener Song. Und in „The Last
Drop“ sorgen zwei Akustikgitarren und Percussion für wirbelnde
Gitarrenkaskaden mit Sinti-Flair. Ein auf hohem Niveau gehaltenes
Instrumental. Der abwechslungsreiche,
achtminütige Song „As I Draw My Last Breath“ und das instrumentale
„End Credits“ das ein wenig an Mark Knopfler („Local Hero“)
erinnert, beenden dann dieses wunderbare Album. Drei Jahre nach seinem
letzten Soloalbum hat Anders Buaas mit „Trollringen“ wieder ein
wunderbares Werk geschaffen, auf dem neben herrlichen Instrumentalstücken
auch erstmals Gesangsnummern zu finden sind. Ihm gelingt damit eine tolle
Mischung aus melodischen Instrumentalstücken, die den Spirit von Mike
Oldfield und Gordon Giltrap besitzen und doch seine eigene Handschrift
tragen. Die Gesangsnummer, bewegen sich darüber hinaus zwischen
Singer-/Songwriter, Folk und atmosphärischem Artrock. Stephan Schelle, Juni 2025 |
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