Vanderson - Vandisphere
 

Vanderson - Vandisphere
Spheric Music (2016)

(
8 Stücke, 62:45 Minuten Spielzeit)

Mit dem 2013’er Album „Another Day In Future“ trat der polnische Elektronikmusiker Maciej Wiezchowski der unter dem Namen Vanderson firmiert, erstmals in der Szene in Erscheinung. Drei Jahre später erscheint ein neues Album unter dem Titel „Vandisphere“. War sein Debüt in 2013 noch beim deutschen Label MellowJet Records erschienen, so hat er 2016 zum ebenfalls deutschen Label Spheric Music gewechselt. Musikalisch hat er sich zudem etwas von der „Berliner Schule“ entfernt.

 

 


Die Stücke sind im Gegensatz zum Vorgänger kürzer geworden, haben aber trotzdem nicht von ihrer Faszination verloren. Darüber hinaus sind die Stücke wesentlich rhythmischer geworden, was sich schon im ersten Track „Gujmandandi“ zeigt. Weite Flächen unterlegen das Stück, auf das sich knackige, fast tanzbare Rhythmen legen. Ähnlichkeiten zu beispielsweise Mind~Flux sind nicht zu verkennen. Das ist verträumte, sehr melodische, rhythmische Elektronikmusik, bei der man entspannen kann.

Mit Grillenzirpen und einer hinreißenden Melodie geht es dann im fünfminütigen „Something That Never Happend“ weiter. Jetzt kommt G.E.N.E.- bzw. Dancing Fantasy-Feeling auf. Die Synthie-Solostimme im zweiten Teil erinnert dann gar an John Dyson & Co. „Around The World“ bietet dann beste Loungemusik. Rhythmisch mit ethnischen Einwürfen (dezente Gesangsstimme) und Saxophonsounds, bietet es beste Unterhaltung.

Etwas monoton zeigt sich dann „Dawn On The Northpole“, das einen Rhythmus aufweist, der sich wie eine Dampflok anhört. Loungig geht es dann wieder in „Jervis Bay“ mit Wellenrauschen und einer wunderbaren Melodie weiter. Auch hier kommen bei mir Erinnerungen an Dancing Fantasy auf, während der Rhythmus leichte Ähnlichkeiten zu Acts der Marke Enigma aufweist.

Das Titelstück ist mit seinen zwölf Minuten der längste Track des Albums. Schwebende, spacige Synthiesounds eröffnen dieses Stück, das im Verlauf mehrfach seine Struktur ändert. Das erste Mal kommen nach drei Minuten Sounds auf, die scheinen, als wären sie auf einem Bahnhof aufgenommen worden. Dann baut Vanderson Klänge ein, die erstmals nach Klaus Schulze und Berlin weisen. Ein knackiger Rhythmus sowie Saxophonsounds lassen den Track dann wieder Richtung Lounge wandeln. Den Abschluss bildet dann der Bonustrack „The Last Journey“. Hier verbindet Vanderson erneut sanfte, spacige Flächen mit herrlichen Rhythmen und Sounds, die für mich wieder nach Mind~Flux klingen. Sehr gut passt auch der Gitarrensound in den Track.

Mit „Vandisphere“ hat der polnische Elektronikmusiker Maciej Wiezchowski aka Vanderson ein sehr schönes loungiges Album eingespielt. Damit hat er sich leicht vom Sound des ersten Albums entfernt. Das große Plus sind die herrlichen Melodien und knackig/dezenten Rhythmen.

Stephan Schelle, April 2016

 
   

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