Uriel – Culture Shift
 

Uriel – Culture Shift
AD Music (2008)
(11 Stücke, 60:53 Minuten Spielzeit)

Uriel ist für mich ein neuer Name in der Elektronikszene. Unter diesem Namen bringt der 1984 geborene israelische Elektronikmusiker Uriel Yehezkel seine Musik heraus. Bereits im Alter von 15 Jahren hat er angefangen Musik zu machen und kann bereits auf eine Reihe von Veröffentlichungen zurückblicken. Dabei bewegte er sich bisher in den Sparten Trance, House, Progressive House, DeepHouse and BreakBeat Music. Sein Debüt beim britischen AD Music Label gibt er im Herbst 2008 mit dem Titel „Culture Shift“. Ganz so, wie es der Titel und das Coverartwork schon vermuten lassen, hat Uriel unterschiedliche Klänge aus verschiedenen Teilen der Welt in seine Musik einfließen lassen.

 


Die elf Stücke auf dem Album bilden eine einstündige Symphonie, bestehend aus einzelnen Tracks mit Laufzeiten zwischen 1:22 und 8:40 Minuten. Die Stücke gehen nahtlos ineinander über, ohne dass ein Bruch entsteht.

Mit dem fast achtminütigen „Ancient Roots“ startet die CD. Der Titel beginnt mit einem Synthiegrundton, der die Unterlage für ein vorderasiatisches oder arabisches Streichinstrument legt. Dieses Intro öffnet dem Hörer die Tür zu einer anderen Kultur. Ein Rhythmus, der afrikanisch, arabisch bzw. vorderasiatisch klingt kommt hinzu und die Faszination von Uriel’s Musik wird sofort deutlich. Nach wenigen Momenten bereiten diese Klänge, die eine Mixtur aus Ethno und Elektronik darstellen, schon eine Gänsehaut. Wow, was für eine faszinierende Stimmung, in der man sich fallen lassen kann und muss.

Das folgende „Cultural Dynasty - Part 1“ ist mit seinen knapp zwei Minuten nur ein Zwischenspiel, das aus herrlichen Streichersounds besteht. „Mountain Secrets“ mutet wie ein opulenter, perkussiver Soundtrack an und „Tribal Ceremony“ spinnt die Melodie etwas reduzierter und durch Einsatz von Flöte orientalisch weiter.

Die nächste Gänsehaut steht spätestens bei „Camel Convoy“ an. Hier hat man tatsächlich das Gefühl, als würde man einen Ritt auf einem Kamel durch die Wüste wagen. Nicht dass das Stück so gemächlich dahintrabt, ganz im Gegenteil. Tolle afrikanische Sounds sorgen für diese Stimmung. Perkussion auf Instrumenten, die mich gedanklich auf einen Bazar oder in eine Kasba versetzen, kommen hier zu Gehör. Und das Ganze ist so spannend aufgebaut, das man sich dem nicht entziehen kann.

Die Kamelrufe und das Wasserrauschen deuten es an, wir machen nun Rast, denn wir sind bei „Oasis“ angelangt. Hier treffen einige Klänge, die entfernt an Alan Parsons erinnern mit arabischen Sounds zusammen. Und die Gänsehaut richtet sich so langsam für einen längeren Zeitraum ein. In diesem Track kommt ein Motiv auf, das klingt, als sei es auf einem echten Bass gespielt. Ein weiterer absolut faszinierender Titel ist „Crystal Fields“, der ethnische Klänge mit den Elektroniksounds der Musiker auf dem AD Music Label zu verbinden scheint. Und in dieser Form geht es bis zum Ende der CD weiter. Uriel schafft es eine unglaubliche Klangvielfalt mit atmosphärischen Synthiesounds und faszinierenden Rhythmen zu versehen und so eine emotionsgeladene Musik zu kreieren.

Uriel hat mit „Culture Shift“ ein unglaubliches Debüt beim Label AD Music hingelegt. Auf der Seite des Labels ist nachzulesen, dass David Wright, der Inhaber des Labels, dermaßen fasziniert von Uriel’s Musik gewesen ist, dass er das Album schnellstens veröffentlichen musste. Was soll ich da noch zu sagen? Recht hat er, denn die Musik von Uriel besitzt einen hohen Suchtfaktor. Kaufempfehlung !!

Stephan Schelle, November 2008

 
   

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