Uni Sphere – Endless Endeavor Sie haben es getan, Eric van der Heijden (der Romantiker unter den Elektronikmusikern) und René Splinter (er ist bekannt dafür, eine gehörige Portion Tangerine Dream als Grundlage zu nehmen und diese mit seinem eigenen Stil zu würzen) haben sich zu einem neuen Duo zusammengefunden. Die beiden nennen sich Uni Sphere und haben vorwiegend in René’s Studio zehn Stücke aufgenommen. |
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Die
Zehn Titel haben Laufzeiten zwischen 4:22 und 15:18 Minuten Länge, wobei
sich die meisten Stücke unterhalb der Acht-Minuten-Marke bewegen. Aus
dem Off kommt im Opener „Pivoting Pathways“ zunächst ein bedrohlich
wirkender Synthieklang, der nach wenigen Augenblicken, sobald der Sequenzer
einsetzt, erahnen lässt, das hier eine rechte Klangwelle auf den Hörer
niedergeht. Auf diesen Sequenzer und den sehr schön programmierten Drums
setzt dann eine Harmonie ein, die aus der 70’er/80’er-Phase von
Tangerine Dream entnommen zu sein scheint. Da läuft mir nach wenigen
Momenten schon eine Gänsehaut über den Rücken, denn die beiden haben
einen, von sehr schönen Rhythmen durchzogenen Titel, gleich an den Anfang
gesetzt. Hier hinein platziert Eric seinen Stil, der sofort erkennbar ist.
Man hat das Gefühl jederzeit die Beiträge zu erkennen, die jeder der
beiden eingebracht hat. Und die passen wirklich perfekt zueinander. Schon in
diesem ersten Stück treffen Berliner und Eindhovener Schule aufeinander und
beweisen, dass dieser Lehrstoff wie eine perfekte chemische Verbindung
zueinander passt. Und
genau so machen die beiden weiter. In „Radiant Realm“ verbinden sich zunächst
ein hypnotischer Rhythmus und Eric’s Pianomelodie. Nach einigen Momenten
mischen sich dann auch die TD-artigen Sounds von René darunter und sorgen
erneut für Gänsehautfeeling. Das klingt alles andere als bemüht. Die
danach folgende Pianomelodie erinnert mich so ein bisschen an einen Song von
Adele („Skyfall“). Der Track ist betörend wie das ganze Album. „Vulnerable
Values“ setzt dann mehr auf Stimmungen, als auf Melodien. Dafür ist dann
„Jocular Jive“ wieder so ein Track mit deutlichem TD-Feeling. Dem
mischen die beiden aber noch einen Kraftwerk artigen Rhythmus bei und
spendieren noch eine Prise Electro. Sehr passend finde ich auch die später
einsetzenden sägenden Gitarrensounds. Das Titelstück ist mit seinen 15:18
Minuten der Longtrack des Albums und hat drei Parts, die unterschiedlich
klingen. Part 1 ist ein sanft dahin trabender, melodischer Teil, der zum Träumen
einlädt. Im zweiten Part geht es dann noch verträumter und recht klassisch
zu, denn hier hat Eric seinen Auftritt am Piano. Er spielt bei diesem Part
auch mit der Dynamik, womit der Hörer förmlich in das Stück gesogen wird.
Im dritten Teil sind dann die flirrenden Synthies und Sequenzerrhythmen
tonangebend. Das
romantische „Eloquent Exposure“ sollten einige Freunde der
Elektronikmusik schon kennen, denn es wurde mehrfach unter dem Titel
„Colourful Fields Of Summer“ live aufgeführt. Mit
„Endless Endeavor“ haben Eric van der Heijden und René Splinter unter
dem Projektnamen Uni Sphere ein wirklich tolles Album rausgehauen. Man kann
nur hoffen, dass sie diesem noch weitere Veröffentlichungen in dieser
Qualität folgen lassen. Sehr zu empfehlen. Stephan Schelle, Januar 2016 |
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