TM Solver - Oxymoron Thomas Meier aka TM Solver veröffentlicht im Sommer 2020 sein neuestes Album unter dem Titel „Oxymoron“. Auf den sieben Tracks, deren Laufzeiten zwischen 5:24 und 16:36 Minuten Spielzeit liegen (die Laufzeiten der Stücke unterscheiden sich bei mehreren Stücken von den Angaben auf der Rückseite des Covers), widmet er sich dieses Mal dem Sound der „Berliner Schule“, die er mit neuen Technologien und Arrangements aufgepeppt hat. Statt ruhiger, chilliger und ambienter Stücke kommt auf dem neuen Album der Sequenzer zum Einsatz. |
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Nahtlos
geht dieser dann in den zweiten Track, dem 5:13minütigen „Diametral“
über. Dieser ist mysteriös angelegt. Die Klangformationen schweben durch
den Raum, da diesem Stück kein Rhythmusmuster unterlegt wurde, sondern
atmosphärisch wirkt. In der zweiten Hälfte spielt Thomas dann eine
Melodie, die sich der mystischen Ausstrahlung anpasst und eine Spur düster
ausgefallen ist. Es wirkt so ein bisschen wie ein Übergang zu dem nächsten
Track „Transzendenz“, der es auf fast 14 Minuten Spielzeit bringt. Ruhig
und fast ein wenig Schillerartig - wie bei den Einlassmusiken - beginnt
„Transzendenz“. Hier gibt auch ein Sequenzerrhythmus von Beginn an den
Takt vor. Auf diesen Rhythmen schweben herrliche Flächen. Die Harmonien,
die sich dann noch dazugesellen, sind bezaubernd und schmeicheln sich im Ohr
ein. Thomas verändert im weiteren Verlauf die Struktur und Rhythmik, so
dass ein toller Longtrack entstanden ist, bei dem nicht nur die „Berliner
Schule“ sondern auch der Eindhovener Stil um die Ecke schaut. Den
Hörer erwarten zu Beginn sakrale Sounds im folgenden achteinhalbminütigen
„Singularität“. Aber auch hier ändert sich das Bild recht schnell und
der Track transformiert sich in ein rhythmisches Stück, das stoisch
vorantreibt. Ein
flotter Sequenzerrhythmus gibt im 5:45minütigen „MMXX“ den Takt vor.
Melodieführung, Klangfarben und Rhythmus erinnern dabei an Soundtracks von
Tangerine Dream. Daran schließt sich dann das 16:36minütige
„Formax-Cluster“ an, das durch seine zirpenden Synthiesounds
streckenweise recht spacig klingt. Nach wenigen Momenten kommt aber ein
druckvoller Rhythmus auf, dem ab ca. Minute Drei wunderbare Harmonien und
Melodielinien spendiert werden. Ein traumhaftes Stück zum wegfliegen. Den
Abschluss der CDR bildet dann das fast neunminütige, ruhig angelegte
„Sedativ“. Sanft zieht dieser Track am Ende wie ein Soundtrack durch den
Raum. Auf
seinem neuesten Output agiert Thomas Meier aka TM Solver wesentlich
rhythmischer als auf seinem letzten Werk. Thomas hat als Grundlage Sounds
und Rhythmen der „Berliner Schule“ genutzt um diese dann mit seiner
eigenen DNA abzuwandeln. So ist etwas Neues entstanden, das zwar an einigen
Stellen bekannte Sounds, Klangfarben und Rhythmen aufweist, aber doch eine
ganz eigene Handschrift trägt. Ein sehr gelungenes Album. Stephan Schelle, Juli 2020 |
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