TM Solver - Konglomerat
 

TM Solver - Konglomerat
SynGate (2016)

(
6 Stücke, 70:30 Minuten Spielzeit)

Thomas Meier aka TM Solver veröffentlichte Ende 2016 mit „Konglomerat“ sein mittlerweile achtes Album. Im Jahr 2014 nahm er uns auf eine musikalische Reise nach Island auf dem Album „Polymorph“ mit. Aus seinem aktuellen Werk ist kein Hinweis auf den Hintergrund der Stücke zu finden, jedenfalls bietet das Booklet dieses Mal nur spärliche Infos.

 

 


Thomas Meier hat wieder alles im Alleingang eingespielt und dieses Mal neben Synthesizer, Sequenzer und Drumcomputer auch erstmals einen E-Bass eingesetzt. Sechs Stücke finden sich auf der CDR, von denen ein Track vier und ein weiterer mehr als sieben Minuten lang ist, während die restlichen alle jenseits der Elf-Minuten-Marke liegen.

Auf seinen bisherigen Alben hat Thomas immer recht ethnische Sounds benutzt und das ist auch auf „Konglomerat“ zunächst nicht anders. So ziehen bei dem ersten Stück des Silberlings, „Council Of Elders“ mystische Flächen durch den Raum, gespickt mit Klängen, die wie Grillenzirpen oder ähnliches Klingen. So macht sich eine Szenerie vor dem inneren Auge breit, die wie ein Blick auf eine Savanne anmutet. Sehr getragen und erhaben kommen die Flächen aus den Boxen und umschlingen den Hörer mit ihrer Sanftheit.

Von einer anderen Seite zeigt sich das 14:41minütige „Peripterous“, das nach wenigen Momenten einen basslastigen Rhythmus anschlägt, der stoisch vorangetrieben wird. Die darauffolgenden Klangfarben lassen mich zunächst an einen Wüstentrip denken. Im Mittelteil wird es dann etwas mystisch. Leicht Klaus Schulze ähnliche Synthiesounds verfeinern dann das letzte Drittel dieses Tracks.

Im 15:32minütigen „Friendly Woodoo“ wechseln sich dann rhythmische Parts mit perlenden Synthies und ruhigen, flächigen Strecken ab. Dann baut Thomas wieder Melodiebögen ein und auch Schulze ähnliche Sounds sind wieder auszumachen. Das macht diesen Longtrack aus. Lang gezogene Flächen, die den Unterboden für „Specters In Little“ darstellen, werden mit Klangtupfern versehen, wie man sie auch schon von Peter Mergener bzw. Software gehört hat und im späteren Verlauf durch Basseinschübe verfeinert, die nur bei genauem Hinhören auszumachen sind.

Das elfminütige „Rumpelstiltskin“ mit seinem pumpenden Beat und das 17:39minütige „Heart Of Synth“, das eine etwas verschrurbelte Rhythmik aufweist, beenden dann die CDR. Dieser letzte Track ist für meinen Geschmack allerdings eine Spurt zu monoton und zu lang geraten und entwickelt erst in den letzten Minuten sein Flair.

Auf seinem aktuellen Werk „Konglomerat“ hat Thomas Meier aka TM Solver herrliche Flächen und Harmoniewolken mit außergewöhnlicher Rhythmik verbunden. Beides passt sehr gut zusammen und erinnert in manchen Passagen an Klaus Schulze.

Stephan Schelle, März 2017

 
   

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