Thorsten Quaeschning – The Munich Session Kenner der elektronischen Musik kennen den Namen Thorsten Quaeschning bestens. Er ist lange Jahre Mitglied der deutschen Elektroniklegende Tangerine Dream und seit Edgar Froeses Tod auch Kopf der Formation. Daneben hat er sich aber auch einen Namen mit seiner Band Picture Pallace Music gemacht. Mitte 2019 erschein sein Soloalbum „The Munich Session“, das bei seinem Auftritt am 24.05.2019 auf dem Ambient Waves Festival in der Münchner evangelisch-lutherischen Nazarethkirche mitgeschnitten wurde. |
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Rauschende
Klänge und Synthieflächen leiten in den Track ein, in den Thorsten dann
nach wenigen Momenten mit analogen Klängen aus seinem Memotron einsteigt.
Sofort fühlt man sich an die Hochzeit der elektronischen Musik (Ende der
70’er, Anfang der 80’er Jahre) erinnert. Sanft ziehen die Harmonien
durch den Raum und lassen an Tangerine Dream der zuvor erwähnten Dekade
denken, ohne dass die Musik verstaubt klingt. Das ist betörend und
hypnotisch zugleich. In
den ersten Minuten hat die Musik eine wohltuende, entschleunigende Wirkung
auf Körper und Geist. Beim Hören treibt man förmlich, getragen von den
Klangkaskaden, durch den Raum. Nach etwas mehr als sieben Minuten kommen
dann erste rhythmische Elemente aus dem Sequenzer auf. Diese schiebt
Thorsten aber zunächst sehr akzentuiert unter die flächigen Soundschwaden.
Nach und nach kommen dann die rhythmischen Formen immer mehr in den
Vordergrund und ziehen den Hörer so immer mehr in den Bann der Musik. Die
Musik nimmt ab jetzt immer mehr an Dynamik zu und auch der Klangumfang der
Synthies steigt durch aufeinanderschichten von Klängen. Jetzt kommen auch
Stilistiken auf, die man von britischen Elektronikacts her kennt, ohne diese
aber zu kopieren. Der Sog mit dem man in die Musik gezogen wird verstärkt
sich immer mehr und sorgt für so manche Gänsehaut. Im weiteren Verlauf verändert
Thorsten dann aber immer wieder Struktur, Klänge und Rhythmik, was den
Track fesselnd hält. Für Freunde der sequenzerorientierten Musik ein
Genuss. Wer
die letzten Session-CDs von Tangerine Dream mag, der bekommt hier weiteres
hervorragendes Futter für den Player. Thorsten Quaeschning beweist hier
eindrucksvoll, dass er ein Ohr und ein Händchen für hervorragende
elektronisch erzeugte Musik hat. Hohe Empfehlungsstufe. Stephan Schelle, Oktober 2019 |
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