Thorsten Quaeschning - The Capitol Sessions Der in Berlin wohnende Thorsten Quaeschning (Tangerine Dream, Picture Palace Music) veröffentlicht seit geraumer Zeit elektronische Musik unter seinem eigenen Namen. So entstand eine Reihe von Konzertmitschnitten, die Thorsten über seine Bandcamp-Seite und teilweise auch als CDs veröffentlicht. Im Jahr 2020 erschien das Album „The Capitol Session“ auf dem Protanopia-Label als physische CD. |
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Der
Mitschnitt startet mit dumpfen Synthieklängen, die zunächst stark an John
Carpenter’s markante Soundtracks erinnern. Schnell gesellen sich jedoch Flächen
und Mellotronsounds hinzu, die Thorsten mit dem Memotron erzeugt. Gerade mit
dem Memotron erschafft er herrliche Harmonie- und Melodiebögen, die sich
schnell unter die Haut schieben und ein „Berliner Schule“-Flair der
besonderen Art erzeugen. Weitere Sounds, wie von der E-Gitarre addieren sich
hinzu und es entwickelt sich eine Stimmung, die so typisch für Thorstens
Musik ist und auch an die ruhigeren Stücke seines Projektes Picture Palace
Music erinnern. Nach
gut zwei Minuten im zweiten Part startet dann der Sequenzer zu einer hinreißenden
Rhythmusformation, während basslastige Synthietupfer für das Salz in der
Suppe sorgen. Hier ist Gänsehaut garantiert, denn ab jetzt nimmt Thorsten
den Hörer mit auf eine hypnotische Reise. Nur zwei Minuten später kommt
mit weiteren Rhythmussequenzen mehr Druck auf, der dem Track nun den nötigen
Drive verleiht. Darauf setzt Thorsten dann seine traumhaften Soli. Thorsten
führt diesen Track immer weiter fort, in dem er repetitive
Rhythmusstrukturen mit leichten Harmonievariationen und herrlichen
eingestreuten Soli verziert. Damit erzeugt er einen hohen Spannungsbogen,
der bis zum Ende des Mitschnittes anhält. Wer
die Musik der „Berliner Schule“ mag oder sich bereits bei Picture Palace
Music zu Hause fühlte, der liegt mit diesem wunderbaren Konzertmitschnitt
genau richtig. Thorsten Quaeschning versteht es auf unwiderstehliche Art und
Weise, wunderbare Harmonien und Rhythmen zu einem fesselnden auch über eine
Spielzeit von 75 Minuten nie langweiligen Longtrack zu verschmelzen. Eine
grandiose Session, die ich wärmstens jedem Elektronikfreund empfehlen kann. Stephan Schelle, März 2021 |
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