Thorsten Quaeschning meets Paul Frick – The
Seaside Stage Session Am 28.09.2019 traten Thorsten Quaeschning und Paul Frick beim 12. Electronic Circus Festival in der Stadthalle Detmold auf. Im Gepäck hatten die Beiden ihre taufrische CD „The Seaside Session“. Aufgenommen wurde die Musik bei Superbooth in Berlin, einer Messe für Elektronik und Musik. Die Veröffentlichung ist dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass Thorsten alles, was er spielt, mitschneidet. Ist das Ergebnis dann aus seiner Sicht veröffentlichungsreif, wird es von ihm herausgebracht. Ich hier schon mal vorwegnehmen dass es sich um ein herausragendes Album handelt. |
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Während
Quaeschning und Frick in Detmold mit einem mehrminütigen ambienten Vorspiel
loslegten und erst nach einer Weile die Rhythmusmaschinen starteten, geht es
auf „The Seaside Stage Session“ sofort magisch los. Herrliche Flächen
ziehen zunächst durch den Raum, unterlegt von flirrenden Klängen und
sanften Rhythmuskaskaden. Damit ziehen sie den Hörer sofort in ihren Bann.
Sehr gut gefallen mir auch die Pianoklänge, die Paul Frick beisteuert. Das
hat Atmosphäre und erinnert mich eine Spur an die Einlassmusiken von
Schiller, trägt aber eine deutliche Handschrift der beiden Musiker. Ab
Minute Vier kommen dann Sequenzerrhythmen auf, die zunächst noch im
Hintergrund agieren, aber schnell nach vorne kommen, verschwinden um dann
erneut wieder hervorzutreten. Leichte TD-Klangfarben kommen dann im zweiten
Part auf. Jetzt haben die beiden aber einen tollen Groove gefunden und
versetzen diesen mit Effekten und wunderbaren Harmonielinien. Nur langsam
verändern sich die Klänge, Strukturen und Rhythmen, was eine hypnotische
Wirkung erzeugt. Ein weiters verstärkendes Element ist der Einsatz des
Memotrons, das analog wirkende Sounds erzeugt und ein Gänsehauttreibendes
Retrofeeling hervorruft. Genau die Mischung der Klänge sowie das perfekte
Zusammenspiel von Quaeschning und Frick sind es, die die Faszination dieser
Session erzeugt. Part
3 bietet pulsierende Rhythmusstrukturen. Im vierten Part sind es
aufeinandergeschichtete Rhythmen, die Triebfeder dieses Abschnittes sind. In
Part 5 wird der Rhythmus wieder zurückgefahren und die Sequenzer
akzentuiert eingesetzt. Über die volle Länge entwickelt sich die
Improvisation, die nicht von dieser Welt ist. Man verliert sich förmlich in
den Klangformationen der beiden Musiker und fragt sich am Ende nur, wie sie
das hinbekommen haben. „The
Seaside Stage Session“ von Thorsten Quaeschning und Paul Frick ist ein
grandioses Stück elektronischer Musik. Wer die unter Führung von Thorsten
Quaeschning eingespielten Sessions von Tangerine Dream mag, der kommt auch
hier voll auf seine Kosten. Auch diejenigen, denen der ambiente Anfangspart
in Detmold zu lang war, werden ihre Freude an dieser CD haben, denn die
beiden kommen schnell zur Sache und lassen den Hörer erst nach dem letzten
Ton wieder los. Hohe Empfehlungsstufe. Stephan Schelle, Oktober 2019 |
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