Thomas Fanger - Parles vous electronique?
 

Thomas Fanger - Parlez-vous électronique?
Manikin Records (2005)

Thomas Fanger, der bereits als Mind~Flux, Fanger & Kersten sowie Fanger & Schönwälder mit anderen Musikern sehr schöne Alben veröffentlichte, fragt auf seinem Soloalbum, ob man elektronisch spricht. Die Zusammenarbeit mit anderen Musikern in den vorgenannten Projekten zeugen davon, dass er diese Sprache hervorragend beherrscht und Mario Schönwälder sagte einmal „Der Fanger macht verboten gute Sequenzen“. Und gleich beim Opener der CD, dem fast 19minütigen „Vanilla Crush“ können wir uns davon überzeugen. Herrliche Sequenzerrhythmen, gepaart mit 80’er Jahre Synthiesounds schmeicheln dem Ohr. Mal hört man Tangerine Dream, dann wieder Elemente, die an Ashra erinnern heraus. Das Ganze wurde aber so klasse zusammengemischt, dass es nicht altbacken oder nachgemacht klingt.
 

 

 

Das zweite Highlight stellt für mich ganz klar der 15minütige Abschlusstitel „The Land Of Milk And Honey“ dar. Hier werden die gleichen Stilmittel wie im Eingangstrack verwendet. Dazwischen finden sich mit Ausnahme des Stückes „Jungle Bar“, auf dem Klaus Hoffmann-Hoock seine unverwechselbare Gitarre beisteuert, doch für meinen Geschmack einige recht belanglose Stücke. Das liegt vor allem daran, dass dort zu wenig passiert. Diese Stücke entwickeln sich nur langsam und sind recht eintönig. Stilistisch bewegt er sich dabei in Richtung Ashra und Neu.

Da wo Thomas die Sequenzen mit schönen Melodielinien kombiniert, liegen die Stärken dieses Albums. Leider fällt die andere Hälfte dagegen etwas ab.

Stephan Schelle, Oktober 2005

 
   

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