The Pels Syndicate – Transfer Of My Affections
 

The Pels Syndicate – Transfer Of My Affections
A.D. Music / New World Music (2014)
(
11 Stücke, 54:54 Minuten Spielzeit)

Nach „Cinematic Blue“ (2010) und „Chemical Inconveniences“ (2012) veröffentlichte der britische Elektronikmusiker Frank Pels, der unter dem Pseudonym The Pels Syndicate seine Musik herausbringt, im Frühjahr 2014 sein mittlerweile drittes Album beim britischen Label A.D. Music. Das neue Werk trägt den Titel „Transfer Of My Affections“.

 

 


Glasklare Sounds bestimmen das Klangbild von Frank’s Veröffentlichungen, so auch auf seinem neuesten Werk, das mit „First Contact“ beginnt und wie ein Soundtrack anmutet. Man hat das Gefühl, als trete man bei diesem ersten, recht rhythmischen Track eine Reise ins innere eines Gehirnes an. Da passt das Cover sehr gut zu der Musik.

Nach diesem ersten Kontakt geht es mit „Gates Of Paradise“ weiter, das recht melodisch klingt und durch seine Eingängigkeit kommerziell wirkt. Die Melodieführung hat schon eher was von Rock- bzw. Popmusik, als von elektronischer Musik. Dahinein webt Frank einige klassisch wirkende Muster.

Das Titelstück wirkt etwas spacig und ich kann mir zu Beginn auch gut einen Spaziergang durch den Orbit vorstellen. Nach anderthalb Minuten kommen aber Rhythmen auf, die aus dem Track eine perkussive Nummer machen. Jetzt klingt das Stück recht roboterhaft und unterkühlt. Hier geht es für meinen Geschmack etwas zu sehr durcheinander.

„Butterflies“ hat einige einfache Melodie- und Harmoniebögen, die Frank durch kraftvolle Beats unterlegt, was den Track wieder recht interessant macht. Allerdings setzt sich die Musik nicht wirklich im Ohr fest.

Frank arbeitet auf dem ganzen Album mit sehr basslastigen Rhythmen, die oft sehr dominant sind und dadurch den Rest der Sounds überlagern, was auch bei „Shattered Hope“ der Fall ist. Eigentlich schade, denn die Harmonien hätten es verdient mehr ausgearbeitet zu werden, so aber bleibt ein breiiger Sound, der vom Rhythmus übertönt wird.

Ein Lichtblick ist dann „Reborn Beginning“, bei dem die Harmonien den Raum füllen und diese auch gut ins Ohr dringen. Mit zum Teil minimierten Sounds und einem dieses Mal passenden Rhythmus zeigt sich dann „Pleasant Hypertension“ von einer hypnotischen Seite. Ein Highlight des Albums. Und auch „Horizontal Sensations“ kann trotz des fetten Beats überzeugen, da die Harmonien und Melodien hier sehr gut geraten sind. „Floating Mind“ hat dagegen technoartige Züge.

Das neueste Werk von The Pels Syndicate, „Transfer Of My Affections“, hinterlässt bei mir eine zwiespältige Stimmung. Zum einen ist es mir zu Rhythmuslastig ohne starke Melodien zu besitzen, die im Ohr hängen bleiben, zum anderen hat es auch einige sehr schöne Momente. Hier sollte man vor dem Kauf zunächst Probehören.

Stephan Schelle, Dezember 2014

 
   

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