The Bionic Protector - Return Of The Progenitors
 

The Bionic Protector - Return Of The Progenitors
Recordjet / SCS Music (2020)
(10 Stücke, 45:36 Minuten Spielzeit)

The Bionic Protector ist das neue Projekt des deutschen Elektronikmusikers Stefan Christian Schenkel. Wem der Name jetzt bekannt vorkommt, der irrt nicht, den Schenkel hat bisher unter dem Namen TimeMage und unter seinem Namen als Stefan C. Schenkel acht Alben herausgebracht. Stilistisch bot er auf seinen Alben eine große Bandbreite, die von New Age bis Industrial reicht. Mitte 2020 erscheint nun das Debütalbum von The Bionic Protector mit dem Titel „Return Of The Progenitors“.

 

 


The Bionic Protector steht für düstere, progressive Elektronik mit einem Schuss Heaveyness, eindringlichen Melodien und viel Groove. Dabei kommen sowohl Einflüsse aus den 80’ern und 90’ern, als auch topmoderne elektronische Spielereien zum Tragen, die zu einem energetischen, vorwärts getriebenen Mix verarbeitet werden, der auch dem Dark Synthwave zugeordnet werden kann. Es finden sich weiterhin auch Einflüsse aus Chiptune, Breakbeat, Bigbeat, Psytrance und Industrial Metal. So die eigene Beschreibung seiner Musik. Die Stücke auf seinem Album bewegen überwiegend zwischen vier und fünf Minuten Spielzeit.

Stefan geht auf diesem Album eine Spur härter zur Sache, als es auf seinen Alben der Fall ist, die er unter seinem Namen veröffentlicht. Das macht sich auch gleich schon im Opener, dem 5:39minütigen Titelstück bemerkbar. Futuristisch, leicht unheimliche wirkende Sounds eröffnen den Track bis dann nach gut einer Minute industrialartige, kraftvolle Rhythmen das Bild bestimmen und Stefan darauf eine Melodielinie setzt. Das ist zunächst recht eingängig mit leicht hymnenhafter Melodieführung und ein guter Öffner für das komplette Album.

„Target Acquired“ setzt dann tempomäßig noch mal eine kräftige Schippe drauf. Das ist jetzt schon etwas härterer Stoff, da einem die Beats nur so um die Ohren fliegen. Etwas ruhiger zeigt sich dann „Flight Of The Cosmic Weaver“. Melodien und Popsounds treffen in diesem Stück auf Industrial-Beats. Das geht auf jeden Fall ganz gut ins Ohr. Auf elektronische Effekte (klingt anfangs wie der Sound zur berühmten Duschszene aus Hitchcock’s „Psycho“) und einem pumpenden, basslastigen Beat werden im Track „The Forbidden Zone“ eine Melodielinie und Synthieklangtupfer gesetzt. Da hat Stefan die Sounds ganz schön übereinander gestapelt, was dem Track eine gewisse Dynamik verleiht.

„Unleash The Protector“ ist dann wieder so ein Hochgeschwindigkeitstrack. Das ist für meinen Geschmack dann doch etwas zu heftig. Dahinein baut Stefan dann einige sakral wirkende Einschübe (klingt im weitesten Sinne wie Kirchenorgel). „Parasite X“ ist dann ein Track, den ich als elektronischen Heavy Metal bezeichnen würde. Das sollen einige Beispiele sein, denn die weiteren Stücke bieten ebenfalls kraftvolle elektronische Rhythmen als Unterboden, auf denen dann einige Harmonien und Melodien gelegt werden.

Stefan C. Schenkel hat sich für seine härteren Sounds mit The Bionic Protector einen neuen Namen gegeben. Damit zieht er einen Strich zwischen diesen Veröffentlichungen, was auch gut so ist. Auf „Return Of The Progenitors“ haut dem Hörer ziemlich kraftvolle und teils heftige Rhythmen um die Ohren. In seinen Stücken zeigen sich Einflüsse von Dark Synthwave, Chiptune, Breakbeat, Bigbeat, Psytrance und Industrial Metal. Wer die unter seinem Namen veröffentlichten Alben kennt sollte zunächst mal in dieses Werk hineinhören.

Stephan Schelle, Juli 2020

 
   

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