The Bionic Protector - Mark II
 

The Bionic Protector - Mark II
Eigenvertrieb / Bandcamp (2021)
(
12 Stücke, 52:42 Minuten Spielzeit)

Hinter dem Namen The Bionic Protector verbirgt sich der deutsche Elektronikmusiker Stefan Christian Schenkel, der weitere Musik unter den Namen Stefan C. Schenkel und TimeMage veröffentlicht. Als The Bionic Protector lebt Stefan seine düstere, progressive Elektronik-Seite aus, die auch gern unter „Dark Synthwave“ eingeordnet wird. „Mark II“ ist nach dem letztjährigen „Return Of The Progenitors“ das zweite Album, wird allerdings nur über Bandcamp erhältlich sein.

 

 


Stefan beschreibt das Album wie folgt: Der Fokus liegt diesmal aber deutlicher auf den Industrial- und Metal-Elementen, als noch beim Vorgänger. Es sind neben modernen Einflüssen, auch viele Retro-Einflüsse aus den 80ern und 90ern zu hören. Der Oberbegriff Synthwave ist durchaus treffend.

Mit futuristischen Geräuschen und einem gesprochenen Text in zwei verschiedene Stimmlagen beginnt der Opener „Prapare For Landing“. Das wirkt gleich wie bei einem Spielfilm oder einem Computerspiel, bei dem Außerirdische oder Roboter die Weltherrschaft übernehmen wollen. Dann legt Stefan mit dem treibenden, rockigen Track „One Man Army“ los, der so ein bisschen nach Industrial klingt. Dabei geht er aber sehr melodisch ans Werk. Immer wieder werden Sprachfetzen eingestreut, so dass das Album, wie ein Konzeptwerk mit einer fortlaufenden Geschichte wirkt.

Pumpende Beats bestimmen den zweiten Track, das 4:18minütige „The Age Of Singularity“. Darauf setzt Stefan dann dunkle Tribes und eingängige Harmonien. Das kommt gut rüber. Effekte starten dann in den 3:47minütigen Track „Upgrade Completed“. Hier macht er dann mit seinem Industrial-/Darkwave-Sound weiter. Eine weibliche Stimme ist zu hören die für Pop-/Dance-Feeling sorgt. Definitiv ein Track für die Tanzfläche.

Mit 6:55 Minuten Spielzeit ist „Extraction Force Incoming“ der längste Track des Albums. Hier wird ordentlich gerockt, denn Stefan verbindet Metal mäßige Sounds und Rhythmen mit seiner elektronischen Musik. Vor allem die druckvollen Gitarren-Klänge sorgen hier für mächtig Druck. Elektronischer wird es dann im 4:16minütigen „Psychic Warfare“, das wieder recht radiotauglich daherkommt. Ein weiterer Industrial-Partyknaller zeigt sich dann im fünfminütigen „Beacon In The Darkness“. Mit „Emerald Lightning“ und „Premonition“ hat er dann zwei Tracks auf dem Album die zwischen sehr schönen Harmonien und Turbospeedmäßigen Rhythmen wechseln. Den hymnischen Abschluss bildet dann das tolle 5:37minütige „Lair Of The Space Demons“.

Stefan C. Schenkel hat sich für seine härteren Sounds mit The Bionic Protector einen anderen Namen gegeben um sich damit von seinen Veröffentlichungen, die er unter seinem Namen herausbringt, zu unterscheiden. Auf „Mark II“ haut er dem Hörer wieder ziemlich kraftvolle und teils heftige Rhythmen um die Ohren, bei denen er aber immer den Fokus auf die melodischen Inhalte legt. In seinen Stücken zeigen sich Einflüsse von Dark Synthwave, Chiptune, Breakbeat, Bigbeat, Psytrance und Industrial Metal. Die Stücke gehen aber alle sehr gut ins Ohr, daher ist die Scheibe ein Geheimtipp.

Stephan Schelle, Mai 2021

 
   

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