Thaneco – Cosmic Atlas Unter dem Pseudonym Thaneco firmiert Thanasis Oikonomopoulos, ein Komponist and Klavierlehrer aus Patras, Griechenland. Er hat schon einige Alben bei SynGate Records Solo, wie auch in Kooperation mit David Marsh aka DASK veröffentlicht. Anfang 2025 ist sein neustes Werk erschienen, das den Titel „Cosmic Atlas“ trägt. Das Album ist beim SynGate Unterlabel Wave erschienen. |
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Ein
tiefes Eintauchen in die Unendlichkeit von Superhaufen und Nebeln in unserem
Kosmos. Viele Soundscapes mit Sequenzen aus den Stimmen von beeindruckenden
Synthesizern und Effektgeräten. Acht der neun Stücke
hat Thanasis Oikonomopoulos komplett allein eingespielt. Bei „Dark Flow“
hat er sich Sokratis Votskos als Unterstützung geholt, der dem Stück durch
sein Saxophonsolo eine ganz neue Note verleiht. Das Album beginnt mit
dem 7:21minütigen „Observable Universe“, das zunächst zischende und
wabernde Klänge enthält, die an Jean Michael Jarres „Oxygene“
erinnern. Doch dieses Stilmittel nutzt Thaneco nur um nach einigen Minuten
seinen eigenen Sound mit dem von Jarre zu verbinden. Nach etwa anderthalb
Minuten kommt in diesen Sound ein eigener Klang hinein, der nun die Melodieführung
übernimmt. Das Stück entwickelt sich immer weiter und bekommt eine sehr
eingängige Melodielinie. Nach gut dreieinhalb Minuten ist der Jarre-Sound
dem Klangkosmos von Thaneco gewichen. Weiter geht es mit dem
8:46minütigen „Fornax Cluster“. Hier wehen zunächst recht spacige
Klangflächen durch den Raum. Nach wenigen Momenten übernimmt dann der
Sequenzer und treibt das Stück voran. Ein sehr rhythmischer, von Harmonien
durchzogener Track, der weite Klangräume öffnet. Auch das folgende
„Pavo-Indus“ kommt auf 8:46 Minuten Spielzeit. Das Stück zeigt sich flächiger
und spaciger. Nach etwas mehr als einer Minute kommt eine schöne
Mellotron-Melodielinie auf. Das hat was Sanftes und erzeugt fremde
Landschaften vor dem inneren Auge. Im Verlauf kommt dann auch noch ein
akzentuiert gesetzter Rhythmus auf, der in einen Sequenzerrhythmus übergeht,
der nun tuckernd eine sehr schöne Melodie unterlegt. Auch das 8:52minütige
„The Great Attractor“ ist ein vom Sequenzerrhythmus dominierter Track.
Thaneco platziert dort zunächst sanfte Harmoniebögen, die sich dann in
eine Melodielinie wandeln. In dem rhythmischen „Dark Flow“ (hier dienen
Sequenzer und elektronisches Schlagzeug als Motor) sorgt vor allem Sokratis
Votskos mit seinem Saxophonsolo für eine ganz besondere Stimmung. Das
klingt sehr gut und hebt den Track nochmal auf eine höhere Ebene. Im 8:40minütigen
„Virgo Supercluster“ kommt dann durch den Leadsynthie und die Melodieführung
wieder ein wenig Jarre-Feeling auf, ohne aber den Franzosen zu kopieren. Es
folgen das rhythmische „Hercules Supercluster“, das sphärisch/sanft
perlende „Perseus-Pisces Supercluster“, das ein wenig Vangelis-Flair
verströmt sowie das abschließende, atmosphärische „Vast Distances“. Thanco hat mit „Cosmic
Atlas“ ein sehr schönes, melodisches und auch rhythmisches Werk
vorgelegt, das gut ins Ohr geht. Stephan Schelle, April 2025 |
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