Syndromeda – Mind TRIPS
 

Syndromeda – Mind TRIPS
SynGate (1997 / 2012)
(5 Stücke, 70:31 Minuten Spielzeit)

Im Jahr 1997 ist das Album „Mind TRIPS“ von Syndromeda, hinter dessen Pseudonym sich der Niederländer Danny Budts verbirgt, bei CUE Records erschienen. Die CD ist mittlerweile vergriffen und kam im Sommer als CDR beim deutschen Laben SynGate erneut heraus. Das Cover wurde auf Grundlage des Original Artworks nachempfunden. Vier Longtracks, die jenseits der 14-Minuten-Marke liegen und ein mit gut sechs Minuten Spielzeit kürzerer Track finden sich auf der CDR und sind mit der Erstveröffentlichung identisch.

 


Die CD eröffnet mit dem mehr als 19minütigen Stück „Beyond The Horizon Of The Mind“. Sehr langsam und schwebend beginnt dieser Track und zeugt von Sounds, die man aus den 70’ern und 80’ern her kennt. Die Musik übt eine ungeheuer hypnotische Wirkung auf den Hörer aus, so als würde sich Danny mit seinen Klängen in die Hirnwindungen schrauben. Diese hypnotische, schleppende Soundcollage hält gut zehn Minuten an, bevor Danny die Sequenzer in Gang setzt. Auch in diesen Passagen geht er gemächlich vor und scheint den Hörer unter Dauerhypnose zu setzen. Sehr schön gemachte Musik im Stile der analogen Elektronikmusik, versetzt mit zirpenden Synthies.

Es folgt das 15minütige „Hypnotic Dreams“, das ebenso hypnotisch ist. Nach drei Minuten kommt ein etwas simpler Schlagzeugrhythmus hinzu und eine Melodie schält sich aus den Klangwolken heraus. Immer treibender wird das Stück und wechselt zwischen unterschiedlichen Stimmungsbildern, die dann auch wieder in ruhigere Fahrwasser abdriften.

„The Dark Side Of The Mind“ beginnt zunächst wieder sehr schwebend und wirkt auch recht sakral. Im letzten Drittel kommen durch die Schlagzeugmuster/-tupfer Ähnlichkeiten zu Bands wie Tangerine Dream auf.

Recht flott zeigt sich „Over The Edge“ mit seinen 15 Minuten Spielzeit. Das liegt vor allem an der Melodie, den eingefügten Sprachfetzen und dem Sequenzerrhythmus inkl. Drumprogrammierung. Im weiteren Verlauf entwickelt sich aus diesem Track aber wieder eine schwebende, hypnotische Klangcollage. Den Abschluss macht das etwas düstere „Asian Memories“. Das asiatische an diesem Stück ist die Perkussion, die hier aber nur eine winzige Spur fernöstliches Flair einbindet. Im zweiten Teil wird es dann auch etwas rhythmisch.

„Mind TRIPS“ von Syndromeda beschäftigt sich mit dem menschlichen Gehirn und zeigt sich von seiner hypnotischen Seite. Man kann sich als Hörer komplett in diesen Klängen verlieren. Ein gelungenes Re-Release, das ohne SynGate sicherlich in der Versenkung verschwunden wäre.

Stephan Schelle, Oktober 2012

 
   

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