Steve Smith And The Tylas Cyndrome – Phoenix Rising
 

Steve Smith And The Tylas Cyndrome – Phoenix Rising
Groove Unlimited (2011)
(8 Stücke, 69:29 Minuten Spielzeit)

Nicht wirklich ein neuer Name in der Elektronikszene ist für mich Steve Smith, denn er stellt die eine Hälfte des Duos VoLt dar. Allerdings scheint er mit dem Tylas Cyndrome beim niederländischen Label Groove Unlimited im Herbst 2011 sein Solodebüt zugeben. Neben Steve Smith, der Keyboard und Computer bedient, sind noch Alan Ford (Akustik- und elektrische Gitarre) sowie Les Sims (Schlagzeug) mit von der Partie. Das Album, mit dem sie an die Öffentlichkeit treten heißt „Phoenix Rising“. Mal hören, ob sie wie Phönix aus der Asche aufsteigen.

 


Die CD startet mit dem Stück „Spanish Storm“ und bricht - dem Titel entsprechend - mit starkem Windrauschen und elektronisch erzeugten Donnergrollen los. Hier bricht im wahrsten Sinne des Wortes ein stürmisches Gewitter über den Hörer herein. Aber warum soll dies spanischer Natur sein? Vielleicht sind es die mediterrane Gesangsstimme oder das an der ein oder anderen Stelle auftauchende Gitarrenmotiv, die dieses Flair aufkommen lassen. Insgesamt erwartet den Hörer auf diesem Album eine Mischung aus dem niederländischen Stil á la Ron Boots & Friends und dem britischen Elektronikstil á la Andy Pickford & Co. „Spanish Storm“ ist jedenfalls schon mal ein gelungener Einstieg in das Album.

Mit „Somewhere Out There“ geht es von der stürmischen spanischen Küste rauf ins Weltall, denn hier klingen Smith & Co recht spacig, was auch an verschiedenen Effekten deutlich wird. Allerdings gehen die drei sehr melodisch zur Sache und auch die Sequenzer tun ihr Übriges, während weitläufige Flächen durch den Raum ziehen. Sehr gelungen finde ich hier den Gitarrenpart von Alan Ford, der nicht rockig sondern eher atmosphärisch klingt.

Der Titel des Stücke „Clockwork Freries“ ist an den Rhythmus des Tracks angelehnt, der einen Uhrwerkartigen Takt vorgibt. Sehr schön und hochgradig melodisch. Auch hier ist die E-Gitarre das „Salz in der Suppe“. Etwas verspielt, wie bei einem Computerspiel, so stellt sich „Inner City dar. Im weiteren Verlauf nimmt das Stück aber ganz schön Fahrt auf, ohne das nostalgische Computerflair zu verlieren. Wieder etwas ruhiger und spaciger geht es dann mit zunächst herrlichen, unter die Haut gehenden Flächen in „Instant Recognition“ weiter. Aber auch dieses Stück steigert seine Dynamik, je länger es dauert. Und auch der Rest ist von dieser gleich hohen Qualität. In der Tat ist mit diesem Album ein Phönix auferstanden.

Mit dem neuen Projekt Steve Smith And The Tylas Cyndrome und ihrem Debüt „Phoenix Rising“ ist ein sehr viel versprechendes Elektroniktrio auf der Bildfläche erschienen. Die CD bietet herrlich melodische Tracks voller Gefühl und Kraft. Ich bin mehr als positiv überrascht über dieses wirklich tolle Werk und freue mich schon auf einen Nachfolger oder sogar ein Livekonzert von diesen drei Musikern. Sehr zu empfehlen für Freunde der niederländischen und britischen Elektronikmusik.

Stephan Schelle, Oktober 2011

 
   

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