Sternentraumreise - Sternentraumreise
 

Sternentraumreise - Sternentraumreise
Eigenvertrieb (2014)

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13 Stücke, 79:54 Minuten Spielzeit)

Hinter dem neuen Projekt Sternentraumreise stehen die Musiker Torsten M. Abel, Anthony Walters, Martin Rohleder und Vera M. van Bergh. Diese Namen sollten den Freunden der elektronischen Musik bekannt sein, firmiert Torsten doch als TMA und wird dabei meist von Martin an der E-Gitarre unterstützt und Vera und Anthony haben schon einiges unter ihrem Projektnamen Naviara veröffentlicht bzw. live aufgeführt. Das neue Werk dieser vier Musiker ist aber nicht nur im Bereich der elektronischen Musik angesiedelt, vielmehr ist es ein Genre übergreifendes Werk, das sie selbst als „Musical für das Planetarium“ bezeichnen.

 

 


Die 13 Stücke bilden insgesamt ein Konzeptwerk, das durch eine von Vera in deutscher Sprache erzählte Geschichte zusammengehalten wird. Anthony hat darüber hinaus einige Charaktere übernommen wie zum Beispiel die Sonne, den Jupiter und den Mond, denen er seine Stimme leiht. Die Geschichte wurde so angelegt, dass sie sowohl für Erwachsene wie für Kinder geeignet ist. Auch das Coverdesign wurde so von Vera gestaltet, dass es sowohl Erwachsene wie auch Kinder anspricht.

Entstanden ist die Musik auf der CD für ein neues Planetariumskonzert, das die vier Musiker am 09.05.2014 im Planetarium Recklinghausen gaben. Die Idee war ein neues Konzept zu entwickeln, das jenseits der Projekte der Musiker lag. Aus diesem Grund hat Vera ein Sternenmärchen geschrieben, das den musikalischen Rahmen für das Gesamtkonzept bildet.

Mit der 8:41minütigen „Ouvertüre“ geht es in diese Geschichte recht ethnisch hinein, denn zunächst sind einige orientalische Klangfarben sowie arabisch bzw. sakral wirkende Gesänge zu hören. Das wirkt erhaben und weckt die Neugier auf das Kommende. Dann setzt ein Rhythmus ein und die Musik wird druckvoller, unterlegt mit elektronischen Klängen. Nach etwas mehr als drei Minuten beginnt Vera mit ihrer Geschichte (in deutscher Sprache), die an zahlreichen Stellen des Albums (teils auch gesungen) fortgesetzt wird. Die Musik, die sich im Hintergrund weiter entfaltet, hat etwas von hymnischem Soundtrack. Diese „Ouvertüre“ nimmt schnell gefangen und man erkennt, was die Musiker mit „Musical für das Planetarium“ meinen.

Es folgen weitere Stücke, die hier an dieser Stelle nicht weiter einzeln beschrieben werden, da es sich bei dem Album um ein Konzeptwerk handelt, das im Ganzen gehört werden will. Sphärische Klangspielereien wechseln mit rockigeren Passagen ab. Dazu kommen immer wieder sehr hymnische und voluminöse Parts hervor, die an Musiker der Marke Vangelis erinnern. Das Ganze hat etwas von einem Soundtrack für eine planetare Reise bzw. Geschichte. Die Stärken des Musikprojektes liegen in jedem Fall in den Instrumentalpassagen, denn da entfaltet sich einzelnen Tracks besonders gut.

Mit „Sternentraumreise“ ist den Musikern Torsten M. Abel, Anthony Walters, Martin Rohleder und Vera M. van Bergh ein schönes Werk gelungen, das zwischen Soundtrack, Rockmusik (vor allem wenn Martin in die Saiten  greift), elektronischer Musik, sphärischem Musical und Erzählung hin- und herpendelt und so aus der Masse der Veröffentlichungen heraussticht. Aus diesem Grund ist es auch nicht nur den Elektronikfreunden zu empfehlen. Beim Hören der CD kann man sich gut vorstellen wie die Musik im Planetarium wirkt.

Stephan Schelle, August 2014

 
   

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