Stefan Erbe - Method
 

Stefan Erbe - Method
Eigenvertrieb / Erbemusic.com (2013)
(12 Stücke, 59:02 Minuten Spielzeit)

Das neueste Werk von Stefan Erbe trägt den Titel „Method“. War es anfangs als Download zu beziehen, so kann das Werk seit Mai 2013 auch als reguläre CD erworben werden. Ein Dutzend Stücke hat Stefan Erbe hier versammelt, deren Laufzeiten zwischen 3:43 und 6:18 Minuten liegen.

Los geht es mit dem Stück „Mad Machines“ und ich habe zunächst das Gefühl die falsche CD im Player zu haben, denn hier erwarten den Hörer lupenreine Klänge die an Kraftwerk erinnern.

 


„Mad Machines“ könnte in der Tat ein Stück der Düsseldorfer Elektronikformation sein, so nah ist Stefan an dem Stil dran. Im weiteren Verlauf spendiert er dem technologischen Sound aber warme, tanzbare Klangkaskaden. Ein Stück das Spaß macht und ein gelungener Einstieg in das neue Album darstellt.

Als nächstes folgt „Wunderwerk 3“. Ein typischer Erbe, der an die Vorgänger anschließt. Toller Rhythmus und herrliche Harmonien gesellen sich zu der eingängigen Melodie. Ein klasse Track der so richtig nach dem Geschmack der Erbe-Fans ist. Verträumt schwebt dann „Cloudcontrol“ durch den Raum. Bei diesem Stück kann ich meinen Gedanken freien Lauf lassen. In den ersten drei Stücken hat Stefan Erbe schon mal drei unterschiedliche musikalische Stile aneinandergereiht, was schon mal einen sehr guten Eindruck hinterlässt. Und dies setzt sich auch bei den weiteren Stücken fort.

Das folgende „Inbeplicable“ verbindet nun Kraftwerksche Rhythmik mit herrlichen Harmoniebögen und typischem Erbe-Flair. Das Titelstück ist dann eine Mixtur aus tanzbarer Elektronikmusik und klassischen Pianomelodien. Diese Kombination ist in dieser Form recht ungewöhnlich, passt aber erstaunlicher Weise doch sehr gut zusammen. Da hat Stefan Erbe tolle Sounds miteinander verknüpft.

Sehr rhythmisch und nicht so ganz nach meinem Geschmack ist „Retrologica“. Was mich genau stört kann ich nicht sagen, aber irgendwie ist das nicht mein Track. Eine Spur Jazz lässt Erbe dann in das Stück „Departure“ einfließen. Das macht er aber ganz geschickt, denn der Track hat trotzdem noch ein gewisses Erbe- und sogar Kraftwerk-Flair.

Mit stampfendem Beat ist das herrlich melodische „What A Perfect Day“ unterlegt. Das ist ein Stück fürs Radio und in der Tat sorgt es für gute Laune. Und es löst einen gewissen Bewegungsdrang aus, so dass ich mir diesen Track auch gut auf der Tanzfläche vorstellen kann.

Als nächstes kommt „New York“. Aber was höre ich denn da? Bin ich jetzt auf John Carpenters Soundtrack „Die Klapperschlange“ gelandet? Eindeutig schält sich nach einigen Momenten aus den ersten Klängen das Hauptmotiv des Soundtracks heraus. Dem spendiert Stefan Erbe aber einen knackigen Beat und lässt dieses dann nach weiteren Momenten in seinen eigenen Stil übergehen. Immer mal wieder blitzt dann aber das Hauptmotiv von Carpenters Soundtrack durch. Da ich den Soundtrack liebe, ist das Stück genau nach meinem Geschmack. Man könnte es auch als Remix durchgehen lassen.

Mit „Frozen Cocktails“ kommt ein etwas unterkühlter, rhythmischer Track, dem mit „Sleighride“ eine Mixtur aus elektronischer Barmusik und Martin Böttcher-Soundtrack folgt. Den Abschluss bildet dann wieder eine rhythmische Nummer die Kraftwerksche Takte aufnimmt und sie in gänzlich eigene Erbe-Form gießt.

Mit „Method“ legt Stefan Erbe wieder ein sehr abwechslungsreiches und hoch spannendes Album hin, das mich auf ganzer Linie - vielleicht mit einer Ausnahme („Retrologica“) - überzeugt. Ein klasse Werk, bei dem die Freunde seiner Musik blind zugreifen können.

Stephan Schelle, Juni 2013

 
   

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