Stefan Erbe – 2Club Genetica
 

Stefan Erbe – 2Club Genetica
Eigenvertrieb (2015)

(
12 Stücke, 71:11 Minuten Spielzeit)

Nach dem letztjährigen Album „Legacies“, mit dem er sein 20jähriges musikalisches Jubiläum feierte, führt der Hagener Elektronikmusiker Stefan Erbe im Herbst 2015 mit dem Album „2Club Genetica“ sein 2008’er Album „Club Genetica“ fort. Auf dem neuesten Werk transformiert Stefan Erbe unter anderem seinen tollen Track „Wunderwerk“ in die mittlerweile vierte Generation. 

 

 


Was kann man von einem neuen Werk Erbes erwarten? Na klar, rhythmische, treibende Tracks die mit eingängigen Melodien aufwarten. Das ist Gute-Laune-Musik die mal zum Tanzen einlädt, dann wiederum den Soundtrack zu einer nächtlichen Fahrt durch die Neongetränkten Straßenfluchten einer Großstadt liefert oder einfach nur zum Relaxen geeignet ist.

Der Opener „Come With Me“ zeigt sich schon sehr rhythmisch, verströmt aber noch eine ruhige Atmosphäre. Hier kommen einige Klangtupfer und Motive auf, die man bereits von vergangenen Veröffentlichungen Erbes her kennt. Man hat das Gefühl den Einlass zu einem vertrauten Raum zu bekommen. Und so folgt man gerne Erbes Aufforderung, ihn zu begleiten.

Das folgende „Reaktiv“ benötigt dann aber erst einmal einige Zeit, bis aus dem rhythmischen Unterboden Harmonien erwachsen. Die Rhythmik bleibt auch im weiteren Verlauf des Stückes Tonangebend. Und doch ist dieser Track sehr harmonisch und eingängig. Perlende Sounds kommen dann in „Move It“ auf. Nach einigen Momenten zeigt sich ein dubartiger Rhythmus, der den Track sanft aber stetig vorantreibt. Das verführt einen beim Hören sanft mitzuschwingen.

Leicht Kraftwerksches Flair kommt dann durch Rhythmus und Sounds in „Molekular Madness“ auf. Damit wirkt der Track eine Spur unterkühlt und technologisch. Aber auch mit diesem Stil bewegt sich Stefan Erbe nicht auf unbekanntem Terrain. Sanfter kommt da dann schon „Fluorescent (Franky The Shake Maker)“ rüber, während „Particles Are All Around“ mit seinen gesangartigen Sounds streckenweise schwebend durch den Raum zieht, das ist Musik fürs Planetarium.

In „Wunderwerk vier“ führt Erbe das Grundmotiv von seinem beliebten Track „Wunderwerk“ fort und variiert hier weiter Rhythmen und Klänge zu etwas Neuem. Stilistisch erinnern mich einige Sounds auch an Schiller und Robert Schroeder. In den weiteren Tracks wechseln sich rhythmische Motive mit herrlich verträumten Klängen ab.

„2Club Genetica“ ist ein typisches Werk von Stefan Erbe geworden, das alle seine Trademarks enthält. Sowohl rhythmische Stücke mit herrlichen Melodien wie auch sanfte, spacige Tracks finden sich auf dem neuesten Album des Hagener Musikers. Ein gelungenes Werk, das sein 2008’er Album – sowie auch alle dazwischen liegenden Werke – gebührend fortsetzt.

Stephan Schelle, Oktober 2015

 
   

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