Stan Dart - Collaboration Am 20.05.2024 erschien das neue Album von Richard Hasiba, den die Freunde elektronischer Musik besser unter dem Namen Stan Dart kennen. Das Album trägt den Titel „Collaboration“ und ist über Bandcamp erhältlich. Der Name des Albums ist Programm, denn Richard Hasiba hat das Album nicht allein eingespielt, vielmehr hat er zahlreiche Künstler angesprochen, die mit ihm die Stücke erstellt haben. |
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Und weiter: „Das Album ist wesentlich energetischer und tanzbarer ausgefallen, als
alles, was ich bis jetzt gemacht habe, dennoch bin ich meinem bekannten
„Balladenstyle“ treu geblieben. Das Album mag für einige ein wenig
ungewohnt sein, aber als Künstler muss man seinen Leidenschaften nachgeben
und versuchen diese in sein Werk einzubinden.“ Und zur Zusammenarbeit
mit den Musikern/innen sagt er: „Mit
Colin Rayment, Mark Dorricott und Stephen Sherrard verbindet mich eine langjährige
musikalische Freund-/Partnerschaft und ich bin stolz das diese Künstler auf
diesem Album vertreten sind. Mit Marlo habe ich eine Grazer Sängerin
entdecket, von der ich hoffe, dass sie noch oft mit mir gemeinsam an Songs
arbeiten wird. Petra Bonmassar aus Voralberg hat einmal mehr bewiesen, welch´
unglaubliches Talent und Einfühlungsvermögen sie als Sängerin besitzt.
Ihr werdet auf diesem Album auch einige - für meine Verhältnisse - sehr
kurze Songs vorfinden („The Re-Introduciton Of ...“); diese entstanden
um die Track Abfolge (die ich für äußerst wichtig ansehe) und das damit
empfundene Hörerlebnis über das gesamte Album hinweg zu garantieren und
einem allzu starken Stilbruch zwischen den Songs entgegenzuwirken. Daneben
habe ich auch bei einigen Tracks nicht nur die Musik, sondern auch den
dazugehörigen Text geschrieben, deren Inspiration ich durch Erlebnisse in
meiner beruflichen als auch privaten Umgebung gewonnen habe
(„Egomaniac“, The Thing Called Love“ und „Only Time Will
Tell“).“ „Collaboration“ ist
ein sehr rhythmisches Album geworden, das ein ums andere Mal zum Tanzen einlädt.
Es beginnt mit dem 2:08minütigen „The Re-Introduction Of Laughthing“,
das wie ein Intro zum Album wirkt und sich schon recht rhythmisch zeigt. „Four On The Floor
(American Natives Mix)“ ist eine Dancenummer mit leicht indianischem
Flair. Das ist eine Kollaboration mit Auris / Sigrid Tertinegg, die hier
singt. Stilistisch weist der Track auch ein wenig in Richtung Yello. Mit dem Briten Colin
Rayment, der bei den letzten beiden Wahlen zum Schallwelle-Preis für einen
Preis nominiert war, hat Richard drei Stücke sowie einen Bonustrack
zusammen eingespielt. Der Erste ist der 5:15minütige Track „Evolve“ (er
liegt auch als Bonus im „Colin’s Mix“ vor). Hier treffen sich die
beiden Stile, die poppige Elemente mit dem Stil der „Berliner Schule“
verbinden. Ein sehr schöner, melodisch/rhythmischer Track. Das folgende,
sechsminütige „Less Gravity 2023“ haben ebenfalls Hasiba und Rayment
eingespielt. Hier sorgen zunächst gesprochene Texte, die wie aus einem
Kontrollraum klingen, für ein leicht spaciges Flair. Rhythmische Elemente
sowie ein klasse Groove machen daraus eine loungig/trancige Nummer. Einiges
am Sounddesign erinnert darüber hinaus ein wenig an Kraftwerk. Der dritte Track von
Hasiba/Rayment kommt dann direkt danach. Er heißt „Submarine Hunter“
und ist 7:31 Minuten lang. Ein pulsierender Beat ist die Grundlage, auf den
sich der Track entwickelt. Echolotartige Klänge sorgen für das
U-Boot-Flair. Nach einigen Momenten kommt dann ein pumpender Beat auf und
das Stück wandelt sich in einen leicht technohaften Track. Die Beiden
schichten im Verlauf weitere Sounds hinzu und spendieren dem Track noch eine
sehr eingängige Melodie. Mit dem „God’s Blues
(The Alternative Mistake Again)“ kommt der nächste gesungene Track des
Albums. Das 5:29minütige Stück wird von Michaela Betts gesungen. Das ist
ein sehr ruhiges Stück mit leichten Bluesanklängen. Michaela Betts
ausdrucksstarke Performance klingt dabei wie eine sanftere Version von Kate
Bush. Sigrid Tertinegg singt dann den nächsten Song „Do You Love Me (City
Mix)“. Sound-
und melodiemäßig wandelt Richard Hasiba dabei im Umfeld von Schiller. Wie
von Deylen spielt Hasiba hier auch mit unterschiedlicher Lautstärke und
Dynamik. Ein sehr intimer und unter die Haut gehender Song. Zusammen mit Marlo hat
Richard Hasiba das 6:52minütige Stück „The Thing Called Love“
erstellt. Auch hier wandelt Richard musikalisch auf den Spuren von Schiller.
Marlos sanfte Stimme und der treibende Beat sowie die Hackbrett artigen Klänge
machen diesen Track aus. Technoartiger und mit einem pumpenden Beat versehen
ist dann der zweite Track mit Marlo, deren zeitweiser Sprechgesang hier mehr
an Laurie Anderson erinnert. Im Refrain kommt dann wieder Schiller-Flair
auf. Mit Mark Dorricott hat
Richard Hasiba schon mehrfach zusammengearbeitet. Mit ihm ist das Stück
„Come Dance With Me (Console Mix)“ entstanden. Der Track klingt nach
elektronischem Pop der 80’er Jahre und wurde von Mark eingesungen. Einen
leichten Retrotouch erhält das Stück auch durch den eingewobenen
Orgelsound. Symphonisch, wird es dann durch Streichersounds in „The
Unknown Future“. Darüber hinaus kommen noch leicht sakral gesungene
Passagen, in dem mit Stephen Sherrard entstandenen Track. Der Mittelteil
enthält eine Passage, die wie dir Untermalung zu Kriegshandlungen klingt
und dann von melancholischen Streicherklängen weitergeführt wird. Eine weitere Sängerin,
mit der Richard Hasiba schon zusammengearbeitet hat, ist Petra Bonmassar.
Sie veredelt mit ihrer variablen Gesangsstimme den Song „Dreaming Of The
Universe“. Nach dem kurzen „The Re-Introduction Of Hope“ kommt dann
mit „Only Time Will Tell“ der letzte und längste Track des offiziellen
Albums. Dieser ist wieder mit Auris/ Sigrid Tertinegg entstanden. Ein
atmosphärischer, stoisch dahin schreitender Track. Als Bonus gibt es dann
noch zwei weitere Stücke. „Evolve (Colin’s Mix)“ wurde von Colin
Rayment gemixt und ist gut zweieinhalb Minuten länger. Diese Version ist
wesentlich spaciger angelegt und hat nicht den pumpenden Beat der
Albumversion. Der zweite Bonustrack ist „The Thing Called Love
(Instrumental Demo)“, der nur unwesentlich länger ist. Wie schon im Titel
erwähnt ist es die Instrumentalversion des Songs, der zeigt, dass das Stück
auch ohne Gesang funktioniert. Mit „Collaboration“
ist Richard Hasiba aka Stan Dart wieder ein sehr schönes Album gelungen.
Die Stücke sind vor allem recht rhythmisch und tanzbar angelegt und machen
einfach nur Spaß, sowohl beim intensiven wie auch beim nebenbei Hören. Stephan Schelle, Juni 2024 |
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