Spyra - Meditationen
 

Spyra - Meditationen
Manikin Records (2005)
3 / 71:05

Der Elektronikmusiker Wolfram Spyra bringt Anfang 2005 mit “Meditationen” sein neustes Werk heraus. Auch bei diesen drei Kompositionen hat er sich wieder Chris Lang, der wunderbare Flächen á la Klaus Schulze spielt, zur Seite gestellt. Der Titel verrät es schon, auf dieser CD geht es etwas gemächlicher als auf seinen bisherigen Produktionen zu.

Gestartet wird mit dem 28:09 Minuten langen „Mentalized“, das sehr schwebend durch weite Synthieakkorde beginnt. Das Stück entwickelt sich nur ganz langsam und fließend. Erst nach mehr als neun Minuten setzt ein zarter, für Spyra typischer Rhythmus ein, der mehr im Hintergrund bleibt und so die tollen Schulze-ähnlichen Flächen unterstützt. Ein zwar sehr ruhiger, aber herrlicher Titel, einfach zum abheben. Track Nummer zwei, „Composure“ bringt es ebenfalls auf mehr als 28 Minuten Spielzeit. Dieser Titel wurde als einziger von Spyra und Lang gemeinsam komponiert.
 

 

 

Zu Beginn dominiert das Piano (hier kommen bei mir Erinnerungen an die Musik von Akte X auf - nicht die Titelmelodie -), unterstützt von den Flächensounds des Synthies. Nach gut zwei Minuten setzen die dröhnenden Klänge des Stahlcellos ein und die Stimmung wechselt zu einer fast sakralen Atmosphäre. Mysteriös schwingen die schweren Töne des Stahlcellos, die ein ganz besonderes Flair verströmen. Auch dieses Stück entwickelt sich langsam. Es sind sogar Passagen, die an Tangerine Dream und natürlich an Klaus Schulze erinnern zu hören. Auf dem ganz hervorragenden 97’er Spyra-Album „Future Of The Past“ befand sich ein Stück mit gleichen Namen. Auf der aktuellen „Meditationen“ nimmt Wolfram den Ball auf und präsentiert als letzten Titel der CD „Future Of The Past Part II“. Ist die CD bisher sehr ruhig und meditativ gehalten, so geht es nun viel flotter - so wie wir es von Wolfram kennen und lieben - los. Auf fast 15 Minuten entfalten Wolfram und Chris herrliche Sequenzerloops, Flächen und Melodien, die sofort mitreißen. Das Drumprogramming in diesem Stück klingt wie ein live eingespieltes Schlagzeug. Der Titel hat eine Menge an Sounds und Stimmungen parat. Klangtechnisch ist diese CD wieder auf höchstem Niveau. Sehr zu empfehlen.

Stephan Schelle, April 2005

 
   

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